Für den Künstler Manuel Franke war die Arbeit eine besondere Herausforderung Zweifarbige Blechwelle im Städel-Garten

Ganz viel Kreativität für den Garten: Martin Engler im Gespräch mit Manuel Franke. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Die letzten Arbeiten zum Abschluss des monumentalen Objektes für den Städel Garten laufen. Himmelblaue Betonelemente halten gebogenes und zweifach eingefärbtes Wellblech. Das versperrt nun den Blick von der Dürerstraße in den Garten des Museums.

Während Günter Maul mit seiner Maschine die Elemente präzise platziert, informieren Kurator Martin Engler und der Düsseldorfer Künstler Manuel Franke über das Kunstwerk.

„Die Reihe ‚Im Städel Garten’ startete 2013. Wir wollten diesen frei zugänglichen Raum nutzen und haben ihn mit Installationen, Objekten und Filmen bespielt“, erklärt Engler. Das Kunstwerk von Franke biete nun eine veränderte Sicht auf den Garten, es könne angefasst und genutzt werden.

„Der Garten ist schon wunderbar gestaltet. Ich musste also etwas hinzufügen, was einen neuen Aspekt liefert“, sagt Manuel Franke, „ich habe mich also faktisch über diese Wiese gelegt und musste außerdem die Statik beachten, denn große Gewichte waren nicht möglich.“

Als 2012 das Städel erneut erweitert wurde, entstanden damit zusätzlich 3000 Quadratmeter an Ausstellungfläche für Gegenwartskunst unter der Lichtkuppel. „Ich wollte dieser ausgefeilten Gestaltung etwas Alltägliches gegenüberstellen. Wellblech wird weltweit verwendet und kaum mehr wahrgenommen. Also habe ich es plastisch verformen lassen und mit Hochglanzlack eingefärbt. Nun ist es auf der Seite zum Garten Rosa, auf der Seite zur Straße Orange. Das Orange ist übrigens auch im Haus auf der anderen Seite der Dürerstraße vorhanden.“

Die 50 Meter lange Welle, die den Namen „Colormaster F“ trägt, ist 2,5 Meter hoch – „die richtige Größe für das morgendliche Workout mit Klimmzügen“, bemerkt Engler. Die Bezeichnung „Colormaster“ stammt aus vordigitalen Zeiten und diente in der professionellen Fototechnik zum Messen der Farbtemperatur. Das „F“ steht für Frankfurt.

Der Besucher findet auf der Gartenseite der Welle Schatten. Oder legt sich mit einem Handtuch auf der anderen Seite in die Sonne. Die himmelblauen Betonelemente bieten massenweise Sitzplätze.

Am Ende der Welle, zur Städel Schule hin, bezog Franke die 1990 von Adolf Luther geschaffene „Integration Stehlinsen“ aus sieben Elementen mit ein.

Das Monument wird bis zum 23. September zu sehen sein.

Am 24. Juli wird Manuel Franke um 18 Uhr mit seinem ehemaligen Lehrer Daniel Buren sprechen, Interessierte sind willkommen.

Mehr Informationen sind unter www.staedelmuseum.de zu finden.