„Sommernachtstraum“ mit dem Vocalensemble „Die Freunde“ Augen schließen, um den Klang intensiv zu erleben

Einen „Sommernachtstraum“ versprach das Vocalensemble „Die Freunde“ und hatte in und vor die Kirche St. Wendelinus in Zellhausen. Foto: ha

Zellhausen (red) – Einen „Sommernachtstraum“ versprach das Vocalensemble „Die Freunde“ am vergangenen Samstag und hatte in und vor die Kirche St. Wendelinus in Zellhausen eingeladen. 

An diesem heißen Sommerabend konnten die Besucher zunächst klang- und gefühlsbetonter Musik in der Kirche lauschen. Dirigent Matthias Herr hatte hierfür geistliche und weltliche Chormusik zum Träumen und Genießen ausgewählt. Das Programm begann mit zwei sehr bekannten Psalmvertonungen von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dem klangbetonten achtstimmigen „Denn er hat seinen Engeln“ und dem dreistimmigen Solo-Terzett „Hebe Deine Augen auf“, das von drei Chorsolistinnen Astrid Zilch, Bärbel Malsy und Claudia Wasch sehr transparent und fein abgestimmt interpretiert wurde.

Nach dem klavierbegleiteten „Dirait-on“ des amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen und dem „Abendlied“ von Josef Rheinberger, bei denen der Chor erneut seinen warmen romantischen Chorklang zeigte, folgten zwei Kompositionen des aktuell sehr produktiven lettischen Komponisten Eriks Esenvalds, der Gedichte der amerikanischen Lyrikerin Sara Teasdale vertont hat.

Bei den Kindheitserinnerungen „Only in sleep“ bot der Chor die Klangbasis für das eindringliche und berührende Solo von Jutta Bonifer-Old zu Beginn und am Ende des Werks. Beim dynamischen Höhepunkt im Mittelteil überstrahlte sie gemeinsam mit Regina Kranz den Chor in beeindruckender Weise.

Für „Stars“ empfahl Moderator Pascal Scholz den Zuhörern, die Augen zu schließen, um den Klang besonders intensiv zu erleben. Bei dieser Komposition erzeugt der Chor selbst mit Gläsern einen Klangteppich. Das Publikum in der voll besetzten Kirche lauschte aufmerksam und ergriffen diesem Klangerlebnis.

Den zweiten Teil des Programms konnten die Besucher dann in der hereinbrechenden Dämmerung unter den Linden des Kirchplatzes genießen. In entspannter Atmosphäre bei Snacks und Getränken aber dennoch sehr aufmerksam genossen sie das weitere Programm, durch das erneut Pascal Scholz sehr professionell und unterhaltsam führte.

Von einem schwedischen Tanzlied, dem deutschen Volkslied „Kein schöner Land“ über einen Tango bis hin zu einem Jodler spannte Matthias Herr mit seinem Chor den unterhaltsamen Bogen. Den „Zauber der spanischen Nächte“ präsentierten dann die Männerstimmen mit großer Überzeugung. Die Frauenstimmen erzählten virtuos in „Bitte Betti“ die Geschichte einer Mutter und ihrer kleinen Tochter. Den Abschluss des Programms bildete die humorvoll-ironische Interpretation des Volksliedes „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“.
Die geforderte Zugabe gab der Chor sehr gerne und widmete diese ganz besonders Bürgermeisterin Ruth Disser zu ihrem Geburtstag.
Im Anschluss genossen die Besucher gemeinsam mit dem Chor die Sommernacht und wurden noch mit einigen spontanen Gesangsbeiträgen erfreut.

 

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