Seligenstadts Wahrzeichen Bauverein Seligenstadt: Kreative Ideen und vielfältige Aktionen

Zu Erhalt und Pflege der historischen Basilika trägt der Bauverein bei. In der Mitgliederversammlung berichteten Vorsitzender Marcus Mayer (hinten links) und Pfarrer Stefan Selzer über laufende und geplante Maßnahmen. Foto: Bauverein/p

Seligenstadt (red) – Die Einhard-Basilika und das ehemalige Benediktinerkloster sind die Wahrzeichen von Seligenstadt. Deren Schönheit und Bedeutung unterstreicht nicht zuletzt die Tatsache, dass das Hessische Fernsehen zur besten Sendezeit regelmäßig Fotoaufnahmen und Berichte darüber ausstrahlt. Aber dieses historische Ambiente ist nicht nur einmalig schön, sondern bedarf auch der Pflege und Instandhaltung.

Um den Klosterbereich kümmert sich im Wesentlichen das Land Hessen. Die Basilika aus der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts allerdings ist Sache der Pfarrei St. Marcellinus und Petrus. Zu deren Unterstützung bemüht sich der 2011 neu gegründete Basilika-Bauverein, mit kreativen Ideen und Aktionen finanzielle Mittel für die Erhaltung dieser europaweit bedeutenden Kirche zu beschaffen.

Anlässlich der Mitgliederversammlung im März berichtete der Vorsitzende, Marcus Bayer, von den Aktivitäten 2015 und den Planungen für 2016. Er hob hervor, dass die knapp 100 Vereinsmitglieder mit ihren freiwilligen Jahresbeiträgen jährlich mehr als 9000 Euro bereitstellen. Dazu kommen Sonderspenden für Jubiläen, Geburtstage oder auch für bestimmte konkrete Maßnahmen in der Basilika. Aktuell werden beispielsweise Sponsoren gesucht, die bereit sind, die Renovierung von einzelnen Gemälden des Kreuzwegs aus dem 18. Jahrhundert zu übernehmen, die im Seitenschiff der Kirche hängen. Aus dem Berichtsjahr 2015 zählte Bayer auf: die Aufstellung eines repräsentativen Modells der Basilika, den Verkauf und Ausschank von eigens gebrautem Wallfahrts- und Pilgerbier vom Fass oder in Ein-Liter-Editionsflaschen, die fast abgeschlossene Renovierung der barocken Kreuzigungsgruppe auf dem Schulhof der ehemaligen Hans-Memling-Schule, eine Konzertveranstaltung sowie die Dokumentations- und Forschungsarbeiten des italienischen Professors Federico Marazzi aus der Seligenstädter Partnerstadt Piedimonte Matese, über die in der Presse umfangreich berichtet wurde.

Risse bereiten Sorgen

Ein besonderes „Highlight“ waren auch zehn historische Führungen, welche die Vereinsmitglieder Fritz Haas als Einhard und Hans-Joachim Lutz als Abt Molitor durchführten und die restlos ausgebucht waren. Der Erlös kam dem Basilika-Bauverein zugute. Um die notwendigen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten zu koordinieren, hat sich ein „Expertenrat“ gebildet, dem neben Pfarrer Selzer und Mitgliedern der Basilika-Pfarrei Vertreter des Bistums Mainz, des Denkmalamts Hessen sowie von Architektur- und Fachingenieurbüros angehören, die mit der Materie eines karolingischen Bauwerks vertraut sind. Die Vorarbeiten des Prof. Marazzi sind dafür teilweise sehr hilfreich.

Als dringliche Maßnahmen benannte der Pfarrer die Elektro- und Lautsprecheranlage, Wärmedämmung, Dächer, Brandschutz, Orgel und die Beleuchtung. Sorgen bereiten auch Risse in Hochchor und Kuppel, deren Ursache näher zu untersuchen ist. An Aktionen 2016 plant der Basilika-Bauverein wieder ein Wallfahrts- und Pilgerbier und die Fortführung der Zusammenarbeit mit Prof. Marazzi. Am 18. Juni hält der bekannte Journalist und Vatikankenner Andreas Englisch im Saal des Riesen einen Vortrag „Franziskus - Kämpfer im Vatikan“.

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