Innenminister verleiht Seligenstadt Zusatzbezeichnung „Einhardstadt“ Beuth: „Einhard in Seligenstadt präsent und sichtbar“

Wiesbaden/Seligenstadt (beko/red) – Innenminister Peter Beuth hat der Stadt Seligenstadt eine Urkunde verliehen, die es ihr erlaubt, ab sofort den Namenszusatz „Einhardstadt“ zu führen. Bei dem Festakt zur Verleihung der Zusatzbezeichnung betonte der Minister die geschichtsbewusste Pflege des Lebenswerks des Biografen von Karl dem Großen.

„Einhard war aufgrund seines universellen Wissens geschätzter Ratgeber, Berater und Biograf Karls des Großen. Zugleich war er Stadtbegründer von Seligenstadt und einer der berühmtesten Gelehrten der Karolingerzeit. Einhard ist in keiner anderen Stadt so präsent und sichtbar wie in Seligenstadt. Beispielhaft hierfür ist die Einhard-Basilika, das Einhardhaus, die Skulptur Einhards im Klostergarten, der Einhard Rad- und Wanderweg, der Einhardspreis für herausragende Biografien, die Einhard-Gesellschaft sowie die Einhardstiftung. Dies zeigt, dass die Geschichte der Stadt vorbildlich gepflegt wird und Einhard eine herausragende Rolle für die Bürgerinnen und Bürger in Seligenstadt spielt. Die Verleihung der Zusatzbezeichnung ‚Einhardstadt’ soll daher auch als eine Auszeichnung für die geschichtsbewusste Stadtgesellschaft von Seligenstadt verstanden werden“, so Innenminister Peter Beuth.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Seligenstadt am 11. Januar 815, als Einhard diese Ortschaft für seine Verdienste am Hofe Karls des Großen als Geschenk von Kaiser Ludwig I, Sohn und Nachfolger Karls des Großen erhielt. Im Jahr 828 stiftete Einhard ein Benediktinerkloster und ließ dorthin die Gebeine zweier Märtyrer überführen. Das Kloster wurde zum Wallfahrtsort und bald schon änderte sich der Ortsname zu Seligenstadt. Ab dem Jahr 830 hielt sich Einhard in Seligenstadt in der dortigen Basilika als Laienabt auf. Im Jahre 840 starb Einhard in Seligenstadt. Seine Gebeine befinden sich in einem großen Sarkophag in der Einhard-Basilika.

„Durch den Namenszusatz soll ein weiterer Beitrag geleistet werden, um das Erbe Einhards zu bewahren und noch stärker mit dem Geschichtsbewusstsein der Stadt zu verbinden. Darüber hinaus wird dadurch auch die Identifizierung der Bürgerinnen und Bürger mit der Historie ihrer Heimatstadt Seligenstadt gestärkt werden,“ sagte Innenminister Peter Beuth.

> Hintergrund: Von den insgesamt 422 Städten und Gemeinden in Hessen sind mit der Einhardstadt Seligenstadt nunmehr insgesamt 60 Gemeinden befugt, ihrem eigentlichen Gemeindenamen eine Zusatzbezeichnung gemäß Paragraph 13 Absatz 2 Hessische Gemeindeordnung beizufügen, die auf ihrer geschichtlichen Vergangenheit, ihrer Eigenart oder ihrer Bedeutung beruht. Bei der Verleihung werden strenge Kriterien angelegt. Der Namenszusatz soll keinen Reklamezweck oder die Stärkung eines vor Ort besonders stark vertretenen Wirtschaftszweiges dienen, sondern hat sich auf ein besonderes Charakteristikum der Stadt zu beziehen.