Fastnacht im Pfarrzentrum Chor an der Seligenstädter Basilika im Narrenfieber

Die „Kammerzofen“ am Kaiserhof zu Aachen, Angelika Ewers, Uschi Kronenberger und Annelie Ewers - sie wissen, was damals geschah. Foto: privat

Seligenstadt (red) – Ein mehrstündiges Programm bot der Chor an der Basilika vergangenen Samstag seinen Gästen zur diesjährigen Chorfastnacht im Pfarrzentrum.

Es begann mit dem Besuch des Prinzenpaares, das mit gesamtem Gefolge im Pfarrzentrum erschienen war. Zur Stärkung für die noch anstehenden närrischen Tage erhielt das Prinzenpaar einen riesigen Fisch, gebacken von Bäckermeister und Chormitglied Hermann Haas. Als Messdiener erschien Moritz Göbel und zeigte sich als Sohn von Ex-Prinzessin Göbel bestens informiert über Interna des Chores.

Nachdem das Mini-Midi-Ballett des Heimatbundes einen vielbejubelten Tanz geboten hatte, präsentierte Vorstandsmitglied Uta Matzanke eine Ballade auf den Vorsitzenden des Chores, Paolo Siddi. Angelika Burkard, Uschi Kronenberger, Bettina Sattler, Kathrin Rollmann und Elisabeth Haas nahmen sich gekonnt selbst aufs Korn, in dem sie die Probleme schilderten, die sich beim Wechsel von einer Stimmlage in die nächste ergeben. Gerhard Sattler am Klavier begleitete das frenetisch gefeierte Quintett.

Nach der Pause erschienen die „Kammerzofen“ am Kaiserhof zu Aachen. Angelika Ewers, Uschi Kronenberger und Annelie Ewers machten dabei deutlich, dass die berühmte Sage von Einhard, Emma und ihren Pfannkuchen wohl doch nicht so „rund“ abgelaufen sei, wie es der Volksmund erzählt. Christa Nessel und Heinz Wenzel ernteten viel Beifall für ihren Vortrag als „Kegelbrüder“. Pfarrer Stefan Selzer, Kaplan Ludwig Siemes und Gemeindereferentin Irmtraud Herr imitierten gekonnt ein Gesangs-Casting, um auf diese Weise neue Sängerinnen und Sänger zu rekrutieren. Unter viel Beifall berichtete dann Mini Höfling aus ihrem Berufsleben als Masseuse.

Musikalische Klage

Als „Kirche von unten“ erschienen nun zehn Sängerinnen und Sänger des Chores. Begleitet von Gerhard Sattler am Klavier führten zunächst Karin Schweinfurth, Elisabeth Haas, Bettina Sattler, Rita Zelder, Angelika Burkard, Hermann Haas, Klaus Haas, Hartmut Wurzel und Winfried Gmehling musikalisch „Klage“ gegenüber manchen Entwicklungen in Kirche und Gemeinde, während dann Aktuelles aus dem Chorgeschehen im Mittelpunkt der Aufführung stand. Höhepunkt der Auftritt von „Conchita Wurst“ alias Anneliese Kemmerer. Dem Mangel an Männerstimmen sollte auf humorvolle Weise damit begegnet werden, dass die zahlreichen Frauenstimmen auch den Part der Männer übernehmen - auf ironische Weise ein Seitenhieb auf neuere gesellschaftliche Entwicklungen.

Als kurz nach Mitternacht das „Selig sei die Stadt“ erklang, waren sich Aktive und Besucher des Chores an der Basilika einig, eine der schönsten Sitzungen der vergangenen Jahre erlebt zu haben.

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