Die Geschichte vom kleinen Prinzen, der seinen Planeten verlässt und auszieht, um einen Freund zu suchen, fängt die Zuschauer ein. Die saßen bei den zwei ausverkauften Aufführungen im intimen Rahmen des Winterrefektoriums fast mitten im Geschehen. Geschickt nutzten die Darsteller unter der Regie von Susanne Nees die ebenerdige Bühne, um die Geschichte eindrucksvoll zu präsentieren.
Vieles ist in der Inszenierung wie man es sich nach all den Darstellungen und Verfilmungen, die man schon kennt, vorstellt. Der kleine Prinz bewegt sich mit einer Mischung aus Abenteuerlust und naivem Staunen durch die Welt der meist reichlich skurrilen und exzentrischen Erwachsenen. Das herrschsüchtige Königspaar wirkt eher wie Clowns, die Geschäftsmänner wie seelenlose Zählmaschinen und die Geografen wie weltabgewandte, wissenschaftliche Erbsenzähler.
Manches aber ist, weil es ein Inklusionsprojekt ist, anders: Da entfaltet sich die Rose des kleinen Prinzen aus einem Rollstuhl und durch tänzerische Elemente kommt viel Bewegung in den Saal. Alle Akteure erhalten eine auf sie abgestimmte Rolle und jeder erfüllt diese aus seinem tiefsten Inneren mit Leben.
Niemand soll bei diesem Projekt besonders herausgestellt werden, alle Akteure haben ihr Bestes gegeben und wenn man den Reaktionen glauben darf, so waren viele Zuschauer tief bewegt und zu Tränen gerührt über diese zwei gelungenen Aufführungen.