Letzte Ruhestätte eine Müllgrube (oder doch nicht)? De Kerchegiggel von Klaa-Welzem

„De Kerchegiggel vun Klaa-Welzem“ hatte es im jüngsten Turmmännchen einigen Lesern angetan. Inzwischen wissen wir: Der Kerchegiggel auf dem Arm des Großvaters von Annelie Adam wird anno 1955 begutachtet vom damaligen Pfarrer Kaltenbach im Beisein vieler Jugendlicher aus Klein-Welzheim. Foto: Archiv

Klein-Welzheim (beko) – Wie eigentlich nicht anders zu vermuten nach all den Erfahrungen der zurückliegenden Jahre: De Kerchegiggel hoat’s de Leut angetan.

Es war nur ein kleines Foto, das wir in unserer jüngsten Heimatblatt-Ausgabe innerhalb der Turmmännchen-Zeilen veröffentlicht haben.

Die Resonanz allerdings war (wieder mal) enorm. Wie so oft bei geschichtlichen (oder auch tierischen) Themen. Grund genug, das Bild vom Kerchegiggel heute nochmal in etwas größerem Format abzudrucken, zumal doch so einiges bekannt geworden ist in den vergangenen Tagen.

Da meldete sich erstmal der Autor des kleinen Welzemer Büchleins, das wir nach Fastnacht vorstellen wollen. Und es war ein Welzheimer am Telefon, der sich für weitere Details zum Kerchegiggel interessierte. Derweil suchte eine ältere Klein-Welzheimerin Kontakt zur Redaktion, die auch noch konkrete Hinweise geben könnte. Vielleicht!

Annelie Adam schreibt: „Liebes Turmmännchen, auf dem Foto deiner letzten Kolumne sehe ich meinen Großvater (von den kindern nur „Vadder“ genannt) mit dem Kerchegiggel auf dem Arm. Du möchtest wissen, wo er wohl geblieben ist?“

Sehr verheißungsvoll, wäre da nicht der nächste Satz: „Ich weiß es auch nicht ganz genau!“

Okay, ganz genau nicht, aber ein Klein-Welzheimer klemmt sich dahinter und recherchiert weiter, weil es von der Dame doch konkretere Hinweise gibt. Jahrelang fristete der Kerchegiggel sein Dasein nämlich auf dem Speicher einer Klein-Welzheimer Familie. „In mir hat ihre Geschichte Kindheitserinnerungen geweckt. Wir Kinder haben ihn damals ab und zu besucht, den Kerchegiggel auf dem Dachboden. Den Kerchegiggel, der je nach Windlage sogar bis nach Seligenstadt gucken konnte.“

Alsdann: Aktuellsten Informationen zufolge soll der Kerchegiggel übrigens „bei einer Dachsanierung wohl in einer Müllgrube seine letzte Ruhestätte gefunden haben“.

Das natürlich, wäre jammerschade für Welzem. Aber was wirft man nicht alles weg heutzutage...