Mehr als 550 Zuschauer erleben begeisternde Aufführung bei „Kultur am Fluss“ Don Camillo und Peppone erobern auch Krotzenburg

Klein-Krotzenburgs Pfarrer Thomas Weiß (links) dankte zusammen mit Tobias Schwab den „Kultur am Fluss“-Darstellern Peppone, Friederike Nedelmann, und Don Camillo, Oliver Nedelmann, für ihre Aufführung. Foto: privat

Klein-Krotzenburg (red) – Schlagfertig, krachend humorvoll und in prächtiger Spiellaune - so präsentierten Friederike und Oliver Nedelmann ihr Stück „Don Camillo und Peppone“ am vergangenen Freitag bei „Kultur am Fluss“. Und das vor „vollem Haus“ am Krotzenburger Mainufer. Mehr als 550 Zuschauer waren der Einladung der Pfarrgemeinde St. Nikolaus gefolgt, die „Kultur am Fluss“ im Rahmen des Kultursommers Südhessen bereits zum 26. Mal veranstaltete. Viele mussten die Vorstellung wegen des überwältigend großen Andrangs sogar stehend verfolgen.

Sie erlebten „Don Camillo und Peppone“ in einer völlig neuen Variante. Autor Oliver Nedelmann hat sich für sein Stück die markanten Figuren aus den Erzählungen von Giovannino Guareschi quasi geliehen und dem unvergleichlichen Paar eine neue Geschichte auf die mächtigen Leiber geschrieben. Der kommunistische Bürgermeister Peppone, köstlich raubeinig verkörpert von Friederike Nedelmann, und der katholische Dorfpfarrer Don Camillo, den Oliver Nedelmann selbst überzeugend pastoral und verschlagen zugleich interpretierte, schenken sich auch in der hessischen Neufassung nichts. Um dann doch mit vereinten Kräften und List Liebe und Glück eines jungen italienischen Paares zu retten.

Diese Mission führt Don Camillo dann auch nach Frankfurt und Rüsselsheim. Dort macht Hochwürden nicht nur Bekanntschaft mit Äppelwoi, sondern trifft bei Opel auch auf den jungen Norbert Blüm. Das Krotzenburger Publikum staunte nicht schlecht, als dessen unverwechselbare Stimme aus dem Off ertönte. Der populäre Politiker und frühere Bundesminister für Arbeit und Soziales hatte die Rolle für das Nedelmann-Stück tatsächlich selbst eingesprochen.

Das Publikum feierte den mitreißenden verbalen Schlagabtausch der beiden Schauspieler, die auch noch in mehrere Nebenrollen schlüpften, mit lang anhaltendem Applaus. Tobias Schwab von der Projektgruppe „Kultur am Fluss“ überreichte den Mimen, die in Rödermark ein Wohnzimmertheater betreiben, nach dem letzten „Vorhang“ auf der Open-Air-Bühne Blumen und Wein aus dem Krotzenburger Pfarrgarten, dem „kleinsten Weinanbaugebiet Hessens“.

Schwab und Pfarrer Thomas Weiß dankten in ihren Schlussworten den rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pfarrgemeinde, die auch in diesem Jahr wieder mitangepackt haben, um „Kultur am Fluss“ auf die Beine zu stellen. Ihren Dank richteten sie auch an die Gemeinde Hainburg für die große logistische Unterstützung durch den Bauhof sowie an die Sponsoren Sparkasse Langen-Seligenstadt, Fraport, die Frankfurter Volksbank sowie Uniper Kraftwerke.

Auch der hauptamtliche Beigeordnete der Gemeinde, Christian Spahn, hatte zuvor in einem Grußwort das ehrenamtliche Engagement der Projektgruppe gewürdigt und die Bedeutung von „Kultur am Fluss“ für Klein-Krotzenburg herausgehoben. Spahn überbrachte die Grüße von Bürgermeister Alexander Böhn und Frank Lortz, Vizepräsident des hessischen Landtages, in dessen Auftrag er eine kräftige Spende überreichte.