Das Regionalkantorat bot in Zusammenarbeit mit dem Kulturring ein Programm von hohem musikalischem Anspruch und ebensolchem Unterhaltungswert, die Herzen erhebend, eingedenk eines Wortes von Papst Benedikt XVI. dass alle gute Musik über das Menschliche hinaus auf das Göttliche hinweist. Mit Sebastian Leibing, Solotrompeter der Duisburger Philharmoniker und Tobias Vorreiter, Solotrompeter des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, hatte Regionalkantor Felix Ponizy zwei Vertreter ihres Fachs gewonnen, die mit einem klaren Ton von hoher Klangkultur überzeugten. Ponizy, selbst Organist von hohem Rang, war mit der zusätzlichen Verpflichtung seines Gießener Regionalkantor-Kollegen Michael Gilles für die Toccata und Fuge d-Moll NWV 565 von Johann Sebastian Bach eine Überraschung gelungen. Im Wechselspiel mit der großen Wilbrandorgel erklang die von Gilles gespielte Chororgel wie ein zartes Echo im weiten Kirchenraum.
Bei Orgel und Trompeten dürfen die barocken Klassiker nicht fehlen, wie Antonio Vivaldi
(Concerto C-Dur für zwei Trompeten), Giovanni Buonaventura Viviani (Sonata II für Trompete und B.c.), Tommaso Giordani (Caro mio ben) und Francesco Manfredini (Konzert in D-Dur für zwei Trompeten). Vermutlich ist nicht allen Musikinteressierten geläufig, dass für den gebürtigen Hamburger Johannes Brahms nicht nur Wien zur Wahlheimat wurde, sondern der Walzer zu einem Gesundbrunnen (Karl Böhmer, Villa Musica). So war sein Walzer As-Dur op. 39 ein passendes Silvesterstück. Sakral-feierlich getragenen dagegen das „Prayer of Saint Gregory“ für Orgel und Trompete des amerikanischen Komponisten armenisch-schottischer Abkunft Alan Hovhaness (1911-2000). Und was wäre ein solcher Abend ohne Georg Friedrich Händel. Das berühmte „Largo“ aus der Oper „Xerxes prägte ein vielfältiges Programm mit.
Großer Beifall für eine Darbietung, die sich würdig in die Reihe der Silvester-Klosterkonzerte eingereiht hat.