Glockenfreunde Seligenstadt erinnerten an Heimkehr Friedhofs-Glocke für Allerheiligen

Seligenstadt (beko/red) – Mit einem eigenen (bewirtschafteten) Stand vor der Basilika erinnerten die Glockenfreunde Seligenstadt beim Altstadtfest an die Heimkehr der Glocken vor 70 Jahren, am 16. Juli 1947 (wir berichteten darüber). Ein Fundus an historischen Großformat-Fotos vermittelte einen Eindruck von der damaligen Begrüßung auf dem Marktplatz durch Bürgermeister, Magistrat, Stadtpfarrer und zahlreiche Bürger. Außerdem übergaben die Glockenfreunde die neue Friedhofsglocke an Bürgermeister Daniell Bastian.

Das neue „Totenglöcklein“ aus dem Viernheimer Kloster wurde Mitte August im Dachreiter der Friedhofskapelle installiert und in Betrieb gesetzt. Angeliefert wurde das Totenglöcklein auf einem historischen Transporter. Es handelt sich um eine hochwertige, handwerklich-klassisch gegossene Glocke, die über eine ausgeprägte Patina verfügt. Sie stammt aus dem Jahr 1893 und fungierte als Läuteglocke des Klosters Viernheim. Mit der Kloster-Auflösung kam die Glocke, unter der Regie des Bistums Mainz, später nach Seligenstadt.

Die „Allerheiligen-Glocke mit einem Gewicht von 40 Kilogramm und einem Durchmesser von 39 Zentimetern ersetzt die in die Jahre gekommene Friedhofsglocke. Das aktuell im Dachreiter der Friedhofskapelle installierte „Totenglöcklein“ ist ein Relikt aus dem armen Nachkriegsdeutschland. Seinerzeit aus kostengünstigem Eisenguss gefertigt, drängten unabhängige Glockenfachleute in jüngster Zeit darauf, diese Glocke samt Läutewerk zu ersetzen.

Hans-Joachim Lutz von den Glockenfreunden Seligenstadt fasste bei der Übergabe der künftigen Friedhofsglocke zusammen: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Bastian, hiermit übergeben wir die neue Friedhofsglocke offiziell als Dauerleihgabe des Bistums Mainz an Sie als Stadtoberhaupt. Möge sie der Stadt über lange Zeit verlässliche Dienste leisten. Ich erinnere nochmals an die Funktion der Glocken in unserer christlich geprägten Gesellschaft: Glocken begleiten uns Menschen von der Wiege bis zur Bahre.“