Bembel-Rock’n-Roll in Mundart mit „Captain Bembel & Die Feingerippte“ Frohsinn feiert 160 Jahre mit Festumzug und mehr

Der aktuelle Männerchor des Frohsinn Klein-Krotzenburg mit Chorleiter Dirk Eisermann. Am Wochenende 23. und 24. September wird das 160-jährige Bestehen gefeiert. Mehr zur Chronik des Vereins auf dieser Seite.  Foto: Verein/p

Klein-Krotzenburg (beko) – Der „Frohsinn“ wird 160 Jahre alt heißt es am 23. und 24. September. Zwei Tage lang wird der Geburtstag im Ort und in der Radsporthalle gefeiert. Los geht’s am Samstag, 23. September, mit der Festeröffnung um 15 Uhr am Denkmal „Tag des Liedes“ auf dem Platz der Republik. 

Gegen 15.30 Uhr setzt sich von hier aus dann der Festumzug durch die Krotzenburger Straßen zur Radsporthalle in Bewegung. Abordnungen der Vereine, das Glaabsbräu-Brauereigespann, der Musikzug der Musikgesellschaft Eintracht, historische Traktoren, Pferdekutschen und nicht zuletzt Hainburgs Bürgermeister Alexander Böhn sowie alle Chöre des Jubelvereins sind dabei.

Auf dem Parkplatz vor der Radsporthalle gibt es dann eine „Nach-dem-Zug-Party“. Um 19 Uhr öffnen sich die Halleneingänge zum „Hessischen Abend“. Zwei musikalische Leckerbissen präsentieren hessisches Liedgut: „Captain Bembel & Die Feingerippte“ aus dem Taunus sorgen mit Bembel-Rock’n’Roll in Mundart für Stimmung. Matthias Spahn und Klaus Schmitt – besser bekannt als „Duo Ohrenschmaus“ – lassen als Blödel-Barden-Duo nichts unversucht, um die Besucher zum Lachen zu bringen.

Dazu gibt es leckere hessische Fingerfood und eine passende Getränkeauswahl.

Am Sonntag ist das Matineesingen mit 13 Chören bestens besucht. Befreundete Vereine aus Nah und Fern werden gesanglich dem Frohsinn gratulieren – sicher ein Ohrenschmaus für alle Zuhörer. Zum traditionellen Fest-Mittagessen lässt man zu Hause lieber die eigene Küche kalt.

Mit einem „Krotzeborjer Kaffeeklatsch“ und gesanglichen Darbietungen vom Kinderchor und Cantare endet gegen 18 Uhr das Fest. Der älteste Ortsverein freut sich auf viele Besucher.

Nachfolgend die Chronik des Gesangvereins Frohsinn:

Im Jahre 1857 wurde als erster Ortsverein in Klein-Krotzenburg der Gesangverein „Frohsinn“ ins Leben gerufen. Gründer dieses Vereines waren: Martin Mickler, Wilhelm Ing. Mickler, Peter Nik. Jakoby, Michael Zilg, Wilhelm Pietz und Andreas Merget.
Damit war der große Idealismus, der seit 1809 zur Gründung von deutschen Männerchören geführt hatte, auch in Klein-Krotzenburg fruchtbar geworden. Als Übungslokal wurde ein Wirtshaus gewählt, das am Platz der späteren Synagoge stand. Schon in kurzer Zeit konnte eine Sängerzahl von 30 Männern erreicht werden. Wie damals üblich, übernahmen Lehrer der hiesigen Schule den Dirigentenstab, die mit einer Geige die Lieder einübten. Erst später konnte durch eine großzügige Spende einer Zigarrenfabrik ein Klavier angeschafft werden. Die Begeisterung für diese neue Form innerhalb der Gesellschaft war groß und so brachten die Mitglieder trotz niedriger Löhne einen Monatsbeitrag von 24 Kreuzern auf.

Ein entscheidender Einschnitt in das Vereinsgeschehen des „Frohsinns“ war die Verpflichtung des jungen Lehrers Johann Heß. Von 1893 bis 1935, also 42 Jahre, leitete er den Chor. Unter seiner Leitung stieg die Zahl der aktiven Mitglieder auf 50 Männer an. Er war aber nicht nur im Verein aktiv, sondern gab auch die Anregung zur Gründung des Maingau-Sängerbundes im Jahre 1923. Bedeutende Chorwerke waren schon damals eine große Herausforderung, der man sich

zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 1907 stellte und damit einen bleibenden Eindruck in den Sängerkreisen hinterließ. Im Jahre 1914 wurde mit einem großen Fest die 50-jährige Fahnenweihe begangen. Der im gleichen Jahr beginnende 1. Weltkrieg hinterließ große Lücken unter den aktiven Sängern.

Mit viel Energie und Standhaftigkeit überstand der Frohsinn diese schweren Zeiten. Zu Beginn des Jahres 1919 konnte mit langsamen Schritten an den Wiederaufbau des Chorgesanges gegangen werden. Der Vorsitzende Philipp Adam Sattler und der Dirigent Johannes Heß hielten die Mannschaft zusammen. Auch sein Nachfolger Kaspar Weih bemühte sich, neue Mitglieder zu werben und müde gewordene Sänger wieder zu aktivieren. Mit einem denkwürdigen Brief wendet sich Dirigent Johannes Heß am 1. Juli 1920 an alle Mitglieder: „Wenn wir uns heute mit diesen Zeilen an Dich wenden, so geschieht das in einer für unseren Gesangverein „Frohsinn“ wichtigen Angelegenheit.

Der Verein besteht augenblicklich aus 140 Mitgliedern, Hiervon sind nur 58 aktiv. Unter den 82 passiven Mitgliedern befinden sich 31, welche vor der Kriegszeit als Sänger zählten und alle geübte Stimmen besitzen. 31 Mitglieder sind also dem Verein im Augenblick als Sänger vollständig verloren. 31 Sänger, die allein einen kleinen Verein bilden ! 31 Sänger, die früher mit zu den Zierden unserer Schar rechneten, als sie sich noch betätigten. Welch einen herrlichen Bau würden wir darstellen, wenn alle diese Mitglieder ihr geübtes Stimmmaterial dem Verein wieder zur Verfügung stellen würden! 89 Sänger, eine Zahl, die für den Verein und die Gemeinde eine Ehre wären! Sie verlangen nach Euch alte Kämpen des Gesanges, sie möchten Euch unter sich haben. Wir begrüßen dieses Verlangen der Jugend in der heutigen Zeit, mit gereiften Männern zusammenwirken zu wollen, und müssen es unterstützen durch die Tat. Zum Schluß: „Du musst kommen, Du musst uns unterstützen! Denke Dir, wenn alle, an die heute dieser Aufruf gesandt wird, am nächsten Samstag kämen, welch ein Jubel in unserer Sängerschar! Welch ein herrliches Werk würde der „Frohsinn“ darstellen, wenn alle mittätig wären! Willst du das verhindern? Nein, das kannst du nicht und darfst du nicht!“

Dieser Brief voller Begeisterung und Emotionen verfehlte seine Wirkung nicht. Im Jahr 1922/23 wuchs die aktive Schar auf 85 Männer an. Zusammen mit dieser großen Sängerschar und der ausgewählten Literatur erreichte der Frohsinn ein allseits anerkanntes Niveau. Die Aktivitäten beschränkten sich nicht nur auf die kulturelle Verantwortung innerhalb der Gemeinde, sondern man war auch überregional aktiv:

1926 Hessisches Sängerbundfest in Mainz,
1928 Deutsche Sängerbundfest in Wien mit 140000 Sänger,

1929 Hessisches Sängerbundfest in Darmstadt,
1932 Deutsches Sängerbundfest in Frankfurt.
Im gleichen Jahr fanden die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen statt. Bewährte Hände und die Unterstützung eines jungen rührigen Vorstandes garantierte den Erfolg. In der Laudatio zur Akademischen Feier am 21.5.1932 wird durch Johannes Heß nicht nur die Person Sattler
treffend beschrieben, sondern er findet auch Worte, die heute noch ihre Gültigkeit haben:

„Mit seinem sonnigen Humor und seinem stets schlagfertigen Witz hat er es verstanden, uns manchmal die missliche Gegenwart vergessen zu lassen. Und wer dies versteht, hat auch der Menschheit einen Dienst erwiesen“
Im Jahre 1935 gab Johannes Heß seinen Dirigentenstab an Jean Bauer weiter, der am 1. Januar 1936 feierlich eingeführt wurde. Zwei Jahre später nahm man am Konzert des Hessischen Sängerbundes in Gießen mit dem Männerchor und einem gemischten Chor mit Erfolg teil. Es ist leider nicht dokumentiert wie stark der Gemischte Chor war und wie lange er bestand. Dann kam von 1939 bis 1945 der 2. Weltkrieg, der Zusammenbruch des 3. Reiches und die bittere Nachkriegszeit. Mehr als 20 Tote oder Vermisste hatte der „Frohsinn“ allein aus der Zahl der aktiven Sänger zu beklagen. Viele Mitglieder kamen erst in den Jahren 1946 -1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Trotzdem gelang es bald, einen neuen Vorstand zu bilden, der tatkräftig den Wiederaufbau betrieb. Die Wahl des jedem in Erinnerung gebliebenen Martin Kiehl im Jahre 1949 und die Beauftragung von Reinhold Daus als Dirigent im Jahre 1950 leitete einen neuen Aufschwung ein. Die damaligen Feste, Maskenbälle und Vereinsabende im „Anker“ sind heute noch manchem in guter Erinnerung.

Die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen im Jahre 1957 war eine besondere Herausforderung für den Vorstand. Um einen finanziellen Rückhalt zu sichern, setzten Mitglieder ihr Privatvermögen als Bürgschaft ein. Die gemeinsamen Anstrengungen waren jedoch sehr erfolgreich und das Fest blieb allen in guter Erinnerung. Nach dem „100-Jährigen“ war eine kleine Atempause zur inneren Konsolidierung des Vereines erforderlich.

Im Jahre 1959 übernahm dann Walter Pappert den Dirigentenstab. Die Sängerzahl konnte durch den aktiven Vorstand in kurzer Zeit erheblich gesteigert werden. Die Auswahl der Chorliteratur wurde den Bedürfnissen eines modernen Männerchores angepasst. Dieser Wandel von einem Gesangsverein zu einem professionellen Laienchor bestimmte die Aufgaben und das Wirken des Frohsinns und vieler anderer Chöre in Hessen. Unvergessen aber auch der Ausflug nach Schwanenstadt, der dem inneren Zusammenhalt des Vereines viel Auftrieb gab. In diese Zeit fällt auch die Gründung eines Jugendchores, der durch seine vorzüglichen Gesangsdarbietungen auch andere Jugendliche begeistern konnte. Leider bekam diese Abteilung nicht die notwendige „Pflege“ und verschwand Ende der siebziger Jahre von der Bühne.

„Das 110-jährige Fest war für die gesamte Gemeinde das Fest aller Feste.“ Diesem Zeitungskommentar ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Zur Erinnerung an dieses Fest errichtete der Frohsinn im gleichen Jahr ein Denkmal – gewidmet dem „Deutschen Lied“. Die Idee stammte von Martin Kiehl, die künstlerische Gestaltung übernahm Robert Klein. Viele Jahre danach wurde an diesem Denkmal am Platz der Republik der Tag des Liedes begangen. Im Jahre 1968 verstarb überraschend der Vorsitzende Martin Kiehl. Der heute noch aktive Robert Klein übernahm 1969 das Amt des Vorsitzenden und mit der Verpflichtung des neuen Dirigenten Robert Pappert ergab sich eine zweite wesentliche Veränderung im Frohsinn. Innerhalb kurzer Zeit konnte er seine Auffassung von einem modernen Männerchor umsetzen. Er verstand es wie kein anderer, die Sänger zu begeistern und bei manchen Wettstreiten Höchstleistungen aus dem Chor zaubern.

Mit inzwischen 50 Sängern gelangen Erfolge auch in der 1. Klasse. Erbach im Taunus, Klein-Ostheim, Bad Soden-Salmünster und Groß-Zimmern und die Teilnahme an den Essener Chortagen im Jahre 1972 sind nur einige Beispiele für sehr gute Leistungen.
Im Jahre 1970 wurde der Name des Vereines den aktuellen Inhalten angepasst. Aus Gesangverein Frohsinn
wurde „Männerchor Frohsinn 1857 e.V.“. Der häufige Besuch von Wettstreiten und Sängerfesten inspirierte den Vorstand, zum 120-jährigen Fest selbst einen Wettstreit zu organisieren. 17 Vereine nahmen an diesem Pokalwettstreit teil. Die Anforderungen stiegen und der Verein erreiche mit 20 Auftritten im 1. Halbjahr 1978 seinen Höhepunkt. Auch in einem noch so professionellen Laienchor hinterlassen solche Anforderungen Spuren. Nach einem mit Platz vier mäßig erfolgreichen Wettstreit in Zellhausen bahnte sich ein Wechsel in der musikalischen Leitung an. Die letzte Chorprobe mit Robert Pappert fand am 25. Mai 1978 statt. Als Nachfolger konnte der Klein-Krotzenburger Reinhold Daus gewonnen werden, der bereits von 1950 1959 den Chor leitete. Er versuchte nicht einfach den Männerchor umzukrempeln, sondern mit Geschick und musikalischen Können führte er den „Frohsinn“ wieder auf das Gebiet, was ihm am meisten liegt: Moderne Chorliteratur zu erarbeiten, ohne das Volkslied zu vergessen. Nach 10-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender legte 1979 Robert Klein sein Amt nieder. Nach etlichen Gesprächen und Sitzungen erklärte sich dann Theo Scholz bereit, das Amt zu übernehmen. Mit einem teilweise verjüngten Vorstand ging man an die Arbeit, neue Motivation und neue Ideen zu erarbeiten. Das war in Anbetracht des geplanten großen Festes zum 125-jährigen Jubiläum im Jahre 1982 auch notwendig. Der unermüdliche Einsatz vieler Sänger und Mitglieder des Vereines brachten den Erfolg, auch wenn der Wettstreit nicht die erhoffte Teilnehmerzahl aufwies.

Neben der erfolgreichen Außenwirkung ist aber auch das Leben innerhalb des Vereines von großer Bedeutung. Viel Überzeugungsarbeit musste geleistet werden, um manche Sänger von der Notwendigkeit eines gemischten Jugendchores zu überzeugen. In der Mitgliederversammlung im Jahre 1983 wurde mehrheitlich dieser Schritt beschlossen und als Chorleiterin wurde Frau Dr. Sigrid Biffar-Pappert verpflichtet. Ein Glücksgriff für den expandierenden Jugendchor, der alsbald mit Höchstleistungen überzeugen konnte.

Für den Männerchor gab es im Jahre 1984 einschneidende Veränderungen. Reinhold Daus legte sein Amt als Dirigent nieder und im April 1984 übernahm Wolfgang Diefenbach den Männerchor. Ein Jahr später musste Theo Scholz aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als 1. Vorsitzenden abgeben und Norbert Wissel übernahm die Geschicke des Vereines. Große Chorwerke mit anderen Vereinen und großen Orchestern waren sicherlich Höhepunkte in dieser Zeit. Aber oft ist es die menschliche Seite, die einer gedeihlichen Zusammenarbeit im Wege steht. So trennte sich der Verein 1988 nach nur vier Jahren von seinem Dirigenten Wolfgang Diefenbach.

Nach langen Diskussionen wurden am 14.10.1988 drei gleichberechtigte Vorsitzende gewählt. Die Vereinsführung übernahmen Norbert Wissel, Theo Scholz und Gottfried Frickel. Als neuen Dirigenten konnte Musikdirektor Erwin Oefner verpflichtet werden. Mit ihm gelang eine andere musikalische Entwicklung und mit ihm wurden die Hofsänger im Jahre 1992 wieder zu einer festen Größe.

Eine 18-jährige gute Zusammenarbeit brachte viele Erfolge und Erlebnisse. Hier nur einige herausragende Beispiele:
1990
Konzertreise nach Rom/Italien
1991
1. Platz beim Wettstreit in Hausen

1994 Konzertreise an den Gardasee/Italien
1995
1. Platz beim Wettstreit in Hasselbach
1996
Wettstreit in Gunzenbach/Ufr. mit allen 1. Preisen
1996
Galakonzert Stadthalle Aschaffenburg mit Aufzeichnung durch den Bayrischen Rundfunk 1997 Jubiläumskonzert 50 Jahre Sängerkreis Offenbach Stadthalle Langen

Neben den gesanglichen Herausforderungen etablierte sich im Jahre 1989 die Theatergruppe als feste Größe im Verein und begeisterte die Besucher mit ihren Leistungen. Aus dem „Jugendchor“ war inzwischen der „Junge Chor“ entstanden und der Nachwuchs aktiver Sängerinnen und Sänger inspirierte den Vorstand einen Kinderchor zu gründen. Auch diesen Chor übernahm als Dirigentin Frau Dr. Sigrid Biffar-Pappert und die 1. Probe erfolgte am 28.4.1993.

Der „Junge Chor“ wurde zu einer festen Säule innerhalb des Vereines und konnte mit seinem Können viele Zuhörer begeistern. Die Anstrengungen, auf höchstem Niveau zu singen, hinterließ auch Spuren. Im Jahr 1995 trennte man sich von Frau Dr. Sigrid Biffar-Pappert, die eine sehr gute Empfehlung für ihre Nachfolge gab. Frau Ulrike Pantzner übernahm den Dirigentenstab und konnte weiterhin mit Höchstleistungen brillieren. Die Leitung des Kinderchors wurde mit Andreas Schwab ebenfalls neu besetzt. Schnell konnte die Sängerzahl im Kinderchor auf über 60 Jungen und Mädchen gesteigert werden. Die organisatorische Leitung des Kinderchores übernahm von 1998 bis 2005 Jürgen Bott. Mit einem guten Helferteam konnte manch musikalischer Leckerbissen aufgeführt werden. Inzwischen ist aus dem Kinderchor ein neuer Jugendchor entwachsen. Im Jahre 2004 entschloss man sich, den Namen „Männerchor Frohsinn 1857 e.V.“ in „Frohsinn 1857 e.V.“ umzuwandeln. So steht nach jeder Organisationseinheit der Name „Frohsinn“ und nicht mehr „Männerchor Frohsinn“. Auch im geschäftsführenden Vorstand ergaben sich in den Folgejahren einige Änderungen. Berufliche Verpflichtungen und private Interessen sind nicht immer mit den Aufgaben innerhalb des Vereines zu vereinbaren. Inzwischen wird der Verein von Elke Werner und Theo Scholz geleitet.

Nach 18 Jahren Zusammenarbeit ging eine weitere Ära im Frohsinn zu Ende. Musikdirektor Erwin Oefner wurde von seinem Amt als musikalischer Leiter entbunden und am 05.04.2006 übernahm Dirk Eisermann den Männerchor. Eine andere musikalische Richtung wurde damit eingeschlagen. Konzertante Auftritte und nicht mehr der Wettstreit stehen jetzt im Vordergrund.

Das Festjahr 2007 stellt hohe Anforderungen an Vorstand und alle Sängerinnen und Sänger. Dieser Aufgabe wurde sich gestellt: Ein dreitägiges Fest in der Kreuzburghalle bildete den Rahmen für die Feierlichkeiten zum 150jährigen Jubiläum. Freitags ein rockiger Auftakt mit den „Queenkings“ und den Lokalmatadoren „Geoff & The Magic Tones“. Am Samstagabend riss dann der Nostalgieabend mit der Band „Oder so?“, „Saxpower“ und einem Boogie-Woogie Tanzshow das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Der Sonntag im Zeichen des Chorgesangs: 13 Chöre gratulieren beim Matineesingen. Am Nachmittag schlängelte sich ein Jubiläumsumzug mit fast 30 Zugnummern durch die Gemeindestraßen. Mit einem „Großen Zapfenstreich“ endeten die Festtage.

Weitere Jubiläumsveranstaltungen folgten: Im Juni das Open-Air aller Frohsinn Chöre auf dem Dorfplatz und ein stimmungsvolles Weihnachtskonzert in der St. Nikolaus-Kirche .

Die nächsten Jahre standen in allen Chören im Zeichen musikalischer Weiterbildung und Konsolidierung. Ein neuer Name für den gemischten Jungen Chor wurde mit „Cantare“ gefunden. Ein Wechsel in der musikalischen Leitung bei Cantare dann 2008. Für Uli Pantzner kommt Dr. Wolfgang Meister. Er sorgt für reichlich neue und exzellente Impulse im Chor und führt ihn zur Leistungsgrenze. Das 25 jährige Bestehen von Cantare feiern die Aktiven auf eigenen Wunsch hin nur intern. Im Kinderchor teilen sich Andreas Schwab und Johannes Böhn die Leitung bis Ende des Jahres Böhn komplett übernimmt.

Im Jahr 2010 gab es Zuwachs im Vorstand: Monika Daus wurde bei der Jahresversammlung zur Vorsitzenden gewählt. Sie komplettiert damit das Vorstandsteam. Höhepunkt für die Frohsinn-Chöre in diesem Jahr war ein großes Open-Air Konzert auf dem Dorfplatz am 19.09.2010. Begleitet von einer 4köpfigen Band wurden Lieder quer durch alle Stilrichtungen aufgeführt. Mit den Musicalaufführungen „Alice im Wunderland“ setzte der Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Johannes Böhn neue Maßstäbe. Zwei ausverkaufte Shows in der Radsporthalle sprechen für sich.

Zu Beginn des Jahres 2012 verabschiedete sich Theo Scholz aus privaten Gründen dem Vorstandstrio. Ein Ersatz wurde nicht gefunden, damit stehen erstmals seit der Gründung zwei Frauen Elke Werner und Monika Daus den Frohsinn vor. Im Sommer führte ein gemeinsamer Ausflug nach Rheinhessen. Auch die Frohsinn-Theatergruppe unter der Leitung von Bernhard Stehr zeigte sich mit zwei Aufführungen der englischen Kriminalkomödie „Keine Leiche ohne Lilly“ bestens in Form. Bei Cantare wird Andreas Schwab neuer musikalischer Leiter als Nachfolger von Dr. Wolfgang Meister.

Gilt Kontinuität als wichtiges Indiz für eine solide Vereinsführung, so kann sich der Frohsinn auch bei häufigen Wechseln stets auf entsprechende Kompetenz verlassen. Bei der Jahresversammlung im März 2013 gibt Elke Werner ihren Abschied aus der Vorstandsarbeit bekannt. Ihre Nachfolge treten Bernd Dassinger und Gottfried Frickel an, die nun wieder im Trio mit Monika Daus zusammen die Geschicke des Vereins leiten. Einen Dirigentenwechsel gibt es beim Kinderchor: Johannes Böhn sucht neue Aufgaben, ihm folgt David Hoffmann.

Erstmals wurde von Cantare im Vereinsheim der Musikgesellschaft Eintracht ein Musical-Dinner präsentiert: Zwischen bekannten Musical-Hits servieren die vereinseigenen Köche kulinarische Leckerbissen. Bei insgesamt vier ausverkauften Events waren die Zuschauer vollauf begeistert. Hier setzte der mittlerweile über 50 Aktive starke Chor beachtliche Akzente. Eine neu konzipierte Weihnachtsfeier in der Radsporthalle sorgt bei allen Mitgliedern für Begeisterung.

Im Frühjahr 2014 führte der Männerchorausflug nach Frankfurt am Main. In der Liebfrauenkirche wurde das Hochamt mitgestaltet, bevor es anschließend zur Stadtbesichtigung und einer zünftigen Einkehr in Sachsenhausen ging. Neuen musikalischen Aufgaben stellten sich die Frohsinn-Chöre mit der Aufführung der Pastoralmesse in Gmit Orgelbegleitung des zeitgenössischen Komponisten Colin Mawby. Cantare und Männerchor unter der Leitung von Andreas Schwab und Dirk Eisermann präsentierten hierbei in der St. Nikolaus Kirche neue Klangbilder.

Der demographische Wandel macht insbesondere vor dem Männerchor nicht halt. Nach intensiver Vorbereitung wurde in der 2. Jahreshälfte der Zusammenschluss des Kinder- und Jugendchors mit dem Volkschor 1881 e.V. besiegelt. Der neu gegründete „Klein-Krotzenburger Kinder- und Jugendchor“ bietet somit vereinsübergreifend altersgerechte gesangliche Grundausbildung unter der Leitung von Steffen Bodensohn an.

Bei dem vom Sängerkreis Offenbach ausgeschriebenen Beratungssingen in Ober-Roden im Juni 2015 nahm der Männerchor mit großem Erfolg teil. Ebenso zeigte sich Cantare in Bestform beim Orientierungssingen in Unterschönmattenwag. In ruhigem Fahrwasser arbeitet man im Vorstand an der Konsolidierung des Männerchores der dringend neue Aktive zum Erhalt des gesanglichen Niveaus benötigt.

Zwei Highlights prägen das Jahr 2016: Am 23. April dem „500. Jubiläum des Deutschen Reinheitsgebotes“ präsentieren Männerchor, Hofsänger und das Korz-Lang-Fett-Quartett ein Bier- konzert in der ausverkauften Radsporthalle. Ein voller Erfolg für den Männerchor - zeigte man sich hier publikumsnah von der lockeren Seite. Im Herbst hieß es bei Cantare „In 80 Minuten um die Welt“. Mit einer musikalisch-kulinarischen Weltkreise knüpfte der Chor nahtlos an den Erfolg des Musical Dinners an. Landrat Oliver Quilling als Gast war begeistert von Musik, Speisen und Dekoration und erstaunt darüber, dass von Cantare alles in Eigenregie organisiert wurde.

Im Frühjahr 2017 startete der Männerchor eine Aktion zur Sängerwerbung. Ein voller Erfolg wie sich zeigt: Sechs neue Sänger gesellen sich zum Männerchor und lassen beim Frohsinn neuen Mut aufkommen, den Männerchorgesang über Jahre hinaus weiterführen zu können.
Im 160. Jubiläumsjahr des Frohsinn wird von Vorstand und Aktiven sehr viel Engagement verlangt. Die Jubiläumsfeierlichkeiten finden am 23. und 24.09. in der Radsporthalle statt. Am Samstag beginnt der Reigen mit einem Festumzug durch Klein-Krotzenburg. Abends gibt es einen Hessischen Abend
mit Musik von „Captain Bembel & Die Feingerippte“ sowie dem „Duo Ohrenschmaus“. Zum Matineesingen am Sonntag werden 13 Chören erwartet, am Nachmittag endet das Fest mit dem Frohsinn-Klatsch und Auftritten von Kinderchor und Cantare.

Der Frohsinn 1857 e.V. Klein-Krotzenburg ist als einer der tragenden Gesangsvereine aus dem kulturellen Leben Hainburgs und der Gemeinschaft der Örtlichen Vereine und Verbände nicht wegzudenken. Dies ist Verpflichtung und Ansporn für Vorstand und alle Aktiven im Verein.

Rainer Schlett/Gottfried Frickel 
Frohsinn 18857 e.V. Klein-Krotzenburg 

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