Nach dem halbstündigen Aufenthalt auf dem jüdischen Friedhof führt der Weg zum Synagogenplatz vorbei an Häusern und Wohnungen, die jüdische Seligenstädter bis zu ihrer Deportation und Ermordung in Konzentrationslagern bewohnten. Die Teilnehmer lernen die Berufe der Juden kennen und erfahren etwas über deren Brauchtum. Familien- und Einzelschicksale ehemaliger Seligenstädter Juden - bis in die heutige Zeit - kommen zur Sprache.
So mancher Teilnehmer wird sich wundern, welche Worte - die wir täglich gebrauchen - aus der hebräischen und jiddischen Sprache stammen. Wer an der zweistündigen Führung nicht teilnehmen kann, aber gerne den Friedhof besuchen möchte, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ist eingeladen, diesen Teil der Führung wahrzunehmen.
Zerbrochene Grabsteine als Mahnmal
Hier erfahren die Teilnehmer etwas von den Riten und Symbolen des Todes im Judentum. Besonders erwähnenswert auf dem Friedhof ist das von dem Künstler Chr. Schindler geschaffene Mahnmal aus zerbrochenen Grabsteinen, die während der Nazi-Zeit entwendet und als Fundament eines Gebäudes missbraucht worden waren.
Der jüdische Friedhof wurde als Viehweide geschändet. Die Führung findet bei jeder Witterung statt. Voranmeldung ist nicht erforderlich. Anstatt der bisherigen vier Euro Teilnehmergebühr wird um eine Spende für den gemeinnützigen Verein der Lagergemeinschaft der Auschwitz-Freunde gebeten. Die Lagergemeinschaft unterstützt KZ Überlebende. Die nächsten Führungen auf jüdischen Spuren sind am 10. April und 1. Mai jeweils ab 14 Uhr.
Weitere Infos erteilt Gisela Meutzner, Telefon 06181 5759446 oder E-Mail Uni-Fledermaus[at]web[dot]de