In Zellhausen sangen Gäste aus aller Welt Hohes Niveau beim Internationalen Chorwettbewerb

Das Ensemble „Cantilena“ aus Österreich sicherte sich bei den Internationalen Chortagen in Zellhausen den ersten Platz in der Frauenchorklasse. Foto: Hampe

Zellhausen (red) – Im Bürgerhaus Zellhausen fand am vergangenen Samstag ein internationaler Chorwettbewerb auf Weltklasseniveau statt. Elf Chöre aus Rumänien, Italien, Polen, Costa Rica, Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA und aus den Philippinen präsentierten Chormusik auf allerhöchstem Niveau. Die Jury war mit Professor Hans Jaskulsky, Professor Vytautas Miskinis aus Litauen, Will Todd aus England sowie Thomas Gabriel und Stefan Weilmünster ebenfalls hochkarätig besetzt.

„Das ist etwa so, als würden im Fußball die Mannschaften von Chelsea London, Juventus Turin, den Boca Juniors und der Borussia aus Dortmund hier bei uns in Mainhausen bei einem Turnier gegeneinander antreten“, sagte Christian Fröhlich, der zweite Vorsitzende des Veranstalters Förderkreis Internationale Chortage Mainhausen.

Pflichtstück in jeder Kategorie

Die Wertung war demnach auch entsprechend eng: In der Männerchorklasse brillierte ein aus ehemaligen Windsbacher Knaben gebildetes Ensemble „Sonat Vox“, die am Ende jedoch den mit mehreren Altus-Stimmen besetztem Männer-Vokalensemble „Aleron“ (Philippinnen) als Sieger des Wettbewerbs gratulierten. Aleron hatte einen nahezu perfekten Männerchorklang und konnten auch beim Pflichtstück „Die Linien des Lebens sind verschieden“ von Heinrich Poos mit perfekter Aussprache und hoher Musikalität überzeugen.

In der Frauenchorklasse holte sich das bereits mehrfach in Mainhausen aufgetretene Ensemble „Cantilena“ aus Österreich vor den Chören aus Rumänien und Polen den ersten Platz. In jeder Kategorie war ein Pflichtstück zu präsentieren, dazu mindestens ein Stück aus der vokalen Polyphonie, der Romantik und der Moderne.

US-amerikanischer Kammerchor trat im Frack auf

In der gemischten Chorklasse ersang sich der italienische Spitzenchor Vox Viva unter der Leitung von Dario Piumatti mit einem sehr abwechslungsreichen und höchst musikalischem Programm – nicht zuletzt auch durch eine perfekte Präsentation des Pflichtstücks „Tristis est animal mea“ von J. Kuhnau – die meisten Punkte der Jury, eroberten aber auch die Herzen der Zuhörer. Hauchdünn dahinter lag der US-amerikanische „University of Delaware Chorale“ unter der Leitung von Paul Head, die – wie bei amerikanischen Kammerchören üblich – im Frack auftraten und mit mehreren zeitgenössischen Stücken das Publikum verzauberten und berührten.

Den dritten Platz errangen die University of Santo Tomas Singers, die durch eine atemberaubende Klangfülle und rhythmische Perfektion herausragten und mit einer perfekten Choreografie die Zuhörer begeisterten.

Deutscher Jazz-Chor auf dem Siegertreppchen

In der Jazz/Pop-Kategorie fiel die Entscheidung der Juroren wohl am knappsten aus: Zwar wurde als Sieger der deutsche Jazz-Chor Vivid Voices aus Hannover gekürt, aber dahinter wurden punktgleich gleich drei zweite Preise an die in der gemischten Chorklasse zuvor erfolgreichen drei Chöre aus Italien, den USA und den Philippinen vergeben. Ein Hörgenuss für alle Zuhörer und staunende Gesichter bei vielen aktiven Chorsängern, mit welcher Leichtigkeit und Präzision diese Stilrichtung auch von knapp 50 Personen eines Chores nahezu wie aus einem Munde präsentiert wurde.

Mit insgesamt 98 von 100 möglichen Punkten holte sich Vivid Voices damit auch den Hauptpreis des Schirmherrn der 10. Internationalen Chortage Mainhausen. „Als Juror geht man ja normalerweise vorsichtig mit der Vergabe von 100 Punkten um, aber bei diesem Wettbewerb hätte ich am liebsten bei einigen Stücken 110 Punkte vergeben“, zog der ehemalige Regionalkantor Thomas Gabriel ein Fazit.