„Geschlossene Männergesellschaft“ probt regelmäßig Kreiselfrösche singen Lieder aus der guten alten Zeit

Die singenden Kreiselfrösche, das sind (sitzend, von links) Hans Zilch, Christel Jäger, Robert Venuleth, Heinz Kämmerer, (stehend, von links) Hermann Jordan, Hans Wissel, Klaus Heeg, Erhard Bonifer und Peter Miley. Foto: p

Froschhausen (tku/b) – Im Herbst des Jahres 2015 fand sich anlässlich eines Zeitzeugenabends des Arbeitskreises Heimatgeschichte zur historischen Entwicklung von Gaststätten im Stadtteil eine überwiegend in Ehren ergraute Männergruppe zusammen. Ziel des Projektchors war es, an besagtem Abend einige Volkslieder darbieten zu können. Als musikalischer Leiter an der Gitarre stellte sich Peter Miley zur Verfügung, organisatorisch „den Hut auf“ hatte von Beginn an Erhard Bonifer.

Die ersten Zusammentreffen fanden im Gasthof „Zum Lamm“ statt. Auf die Auftrittspremiere des Projektchors wurde akribisch hingearbeitet, passendes Liedgut aus der „guten alten Zeit“ einstudiert. Heinz Kämmerer und Christel Jäger waren zunächst die Solisten.

Viel Beifall für ersten Auftritt

Neben Peter Miley und Erhard Bonifer sind die Gründungsmitglieder Klaus Heeg, Christel Jäger, Hermann Jordan, Heinz Kämmerer, Robert Venuleth, Norbert Werner, Hansi Wissel und der gebürtige „Zellhäuser Bub“ Hans Zilch. Der Auftrittserfolg beim Zeitzeugenabend verlief mit überraschend hohem Anklang. Der Abend fand im mit 120 Besuchern voll besetzten Sängerheim der Harmonie statt. Der Gesang war eine passende Ergänzung zu den Diskussionen und Erfahrungsberichten der älteren Ortsansässigen zu den einzelnen Gaststätten. Zu den präsentierten Liedstücken gehörten „Das Dörfchen“, das „Schinderhannes-Lied“ oder das „Junggesellen-Lied“.

Motiviert von dem großen Anklang, den ihr Auftritt hervorgerufen hatte, entschloss sich die Gruppe, weiter zu machen. Um Ruhestörungen durch Probenlärm zu vermeiden, stellte kurzerhand Peter Miley seine recht schalldichte, private „Westernbar“, auch „Peter’s Hütte“ genannt, auf seinem Anwesen als Probenlokal zur Verfügung.

Gruppe erregt Aufmerksamkeit

Es folgten weitere Auftrittserfolge bei Veranstaltungen oder Feierlichkeiten, beispielsweise in der Adventszeit im Senioren- und Pflegeheim „Aureliushof“ in Mainflingen. Auch hier hinterließ die Gruppe, mit viel Beifall belohnt, nur glückliche Gesichter. Auch ein angemessener Name war bald gefunden, sie nannte sich die singenden Kreiselfrösche aus Froschhausen.

In der Öffentlichkeit des Stadtteils Froschhausen ist man wie auch darüber hinaus auf diese Ansammlung Froschhäuser Urgesteine aufmerksam geworden. Erst kürzlich machten Vereinsringsvorsitzender Volker Horn und Ehren-Vereinsringsvorsitzender Frank Lortz einen „informellen Probenbesuch“ in „Peter’s Hütte“. „Macht so weiter, wir werden euch bei Bedarf immer unterstützen“, war denn auch der einhellige Tenor der beiden Gäste.

Man könne die Gruppe durchaus als ein Stück des besonders bestehenden „Mir-san- mir-Gefühls“ im Vereinsleben des Stadtteiles Froschhausen begreifen, drückte es einer der anderen Gäste des Abends aus.

Keine Konkurrenz für Chöre

Mittlerweile wurde auch Mikro- und Verstärkertechnik für Sologesang für die umtriebige Gruppe angeschafft. Liedgutmappen wurden angelegt und die Anzahl der Chorliteraturstücke in den Bereichen Volkslieder, Fastnachtsstücke und bei jahreszeitlichem Bedarf auch Weihnachtsstücke stieg in den mittleren dreistelligen Bereich an.

Auftrittswünsche wurden an die Gruppe herangetragen und in nicht wenigen Fällen auch gerne schon erfüllt. Einheitliche Bekleidung ist in verschiedenen Varianten ebenso vorhanden für Auftritte.

„Wir wollen den Chören im Ort und darüber hinaus keinerlei Konkurrenz machen“, sagt Organisationschef Erhard Bonifer. „Die, die von uns beispielsweise schon lange in der Harmonie singen, nehmen unsere Proben zusätzlich wahr, statt absoluter Leistung stehen Geselligkeit und Spaß am Üben bei uns im Vordergrund.“ Es würden derzeit auch keine weiteren Sänger gesucht, um die Überschaubarkeit des Langzeitprojekts zu wahren.

Kreiselfrösche könnten bei Vereinsfesten auftreten

Weitere Auftritte sind schon in Planung, aber es soll auch hier nichts überzogen werden. Bald könnte beispielsweise ein Auftritt für die Bewohner des „Simeonstifts“ in Klein-Krotzenburg erfolgen oder auch bei der Hainburger Seniorenhilfe „Hand in Hand“. Durchschnittlich einmal in vier Wochen wird geprobt, bei bevorstehenden Auftritten trifft sich die derzeit geschlossene Männergesellschaft auch einmal mehr.

Ein Marsch-Potpourri werde nun in den Proben angegangen, auch Jubiläumsstücke sollen gelernt werden. Stadtteilinterne Vereinsfeste oder Feiern sind mögliche Auftrittsplattformen.

Eine geplante Veranstaltung des Arbeitskreises Heimatgeschichte des Vereinsrings im Spätherbst findet am Donnerstag, 2. November, zum 730-jährigen Bestehen des Stadtteiles Froschhausen statt. Diese dokumentierte Rückschau ist sicher eine weitere Gelegenheit für die singenden Kreiselfrösche, in Erscheinung zu treten.