Eine Gruppe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern um Hans-Peter Kronenberger und Mitglieder der Bürgerinitiative Synagogenplatz (Ansprechpartnerin Hildegard Haas) stellten kurz nach 17 Uhr an jedem Gedenkstein an 32 Orten in der Stadt ein Licht auf. So brannten 96 Kerzen für alle gut sichtbar am Abend des 9. November, der in Seligenstadt vor 81 Jahren noch nicht den großen Schrecken brachte. Die Schändung der Synagoge und die brutale Misshandlung jüdischer Seligenstädter erfolgte hier erst am darauffolgenden Vormittag, dem 10. November.
Dass die aufgestellten Kerzen im Sinne des Gedenkens und der Mahnung wahrgenommen wurden, erfuhren die Helfer beim Aufstellen und als sie um 22 Uhr die Kerzen wieder einsammelten.
Sie wurden von verschiedenen, auch ganz jungen Menschen angesprochen, die Näheres wissen wollten und dabei auch ihre Anerkennung bekundeten.
96 Stolpersteine sind in Seligenstadt schon verlegt worden, weitere 25 sollen im nächsten Jahr folgen. Darunter sind auch sechs Gedenksteine für die Opfer der sogenannten Euthanasieaktion der Nationalsozialisten, also für die Menschen, denen auf Grund einer Behinderung das Recht zu leben abgesprochen und die deshalb in Hadamar ermordet worden waren.