Seitenabstand mindestens eineinhalb Meter Mehr Platz für Radler

Seitenabstand bei Radfahrern.   Foto: privat

Seligenstadt (red) - An der Würzburger Straße wurden vor einigen Jahren die Knotenpunkte Einhardstraße und Rilkestraße/Am Riegelsbach zu Kreisverkehrsplätzen umgebaut. Dabei wurden auch die Bushaltestellen auf die Fahrbahn barrierefrei verlegt und die Fahrbahnen durch drei Mittelinseln, Längen ca.  35 m,  40 m  und 70 m baulich und per Markierung getrennt. Für den Radverkehr wurden auf beiden Seiten Schutzstreifen angelegt. Die Mittelinseln sollten ein Vorbeifahren und Überholen der Busse und Rad Fahrenden verhindern, so hatten es die Verkehrsplaner dem ADFC erläutert. In 400 m Entfernung befinden sich die Merian- und Einhardschule mit über 2000 Schülern, dementsprechend ist viel Verkehr.

Michael Hollerbach, Vorsitzender des ADFC Seligenstadt erläutert:Während die Mittelinseln beim Busverkehr die gewünschte Funktion erfüllen und ein Vorbeifahren unterbinden werden die Rad Fahrenden von sehr vielen Kraftfahrzeugen überholt. Dabei meiden die Fahrzeuge die Mittelinsel mit Bord und überholen regelmäßig mit geringen Seitenabstand. Im ab markierten Teilstück  wird der Schmalstrich überfahren, gerne auch beschleunigt um vor dem Bord wieder einzuscheren.

Martin Kolb vom ADFC Seligenstadt: Viele Radlerinnen und Radler sind und fühlen sich gefährdet. Der ADFC, sowie andere Personen und Gruppierungen haben die Behörden auf das Problem vielfach hingewiesen,  passiert war bisher nichts,

Am 5. November hatte die Stadt Seligenstadt zur Verkehrsschau eingeladen und der ADFC hat dort eine Besichtigung vorgeschlagen. Parallel dazu hatte der  ADFC Seligenstadt/Hainburg/Mainhausen e.V.  eine kleine Fahrraddemo unter dem Motto angemeldet: Mehr Platz für Radler – Seitenabstand mindestens 1,5 m. Dabei wurden Schwimmnudel als Abstandsanzeige eingesetzt – mit der behördlichen Auflage, dass Fahrrad darf maximal damit nur 100 cm breit sein. Deshalb wurden die Schaumstoffstäbe gebogen und gekürzt und mit dem Schild versehen: Das sind nur 0,4 m. Die meisten Fahrräder haben eine Lenkerbreite von 60 cm, dadurch ragt der Abstandhalter ca. 40 cm über das Lenkerende. Zehn Velos wurden so ausgerüstet und pendelten zwischen den Kreisel hin und her. Gegen 10 Uhr kamen dann die Vertreter der Verkehrsschau und es konnten absprachegemäß zwei Fahrräder mit langer Schwimmnudel (ca.  1,2 m Überstand, Fahrradbreite ca. 1,8 m) auf die Demo schicken.  Bei einem ausreichendem Seitenabstand ist ein Überholen ohne Überfahren der Mittelinseln nicht möglich.

Es konnte deutlich gezeigt werden wie unterschiedlich die Verkehrssituation an dieser Stelle ist – von rücksichtsvollen Lenkern die hinter dem Radfahrenden bleiben, überholende die den Schmalstrich überfahren, denen die sich vorbei drängen und auch mal hupend Platz schaffen. Diese Verkehrsverstöße machen das Radfahren gefährlich und unattraktiv. Besonders kritisch wurde es bei den Transportern und breiten PKWs, da schwinden die Abstände zwischen Lenker und Spiegel auf ein paar Dezimeter.

An der Frankfurter-, Klein-Welzheimer- und Aschaffenburger Straße sind Radfahr- und  Schutzstreifen markiert, auch hier, wie in allen anderen Straßen gilt, beim Überholen ein Seitenabstand von mindestens 1,5 m. Das heißt bei Gegenverkehr muss man warten. Der Verkehrsraum ist begrenzt und nur ausreichende Rücksichtnahme, vor allem gegenüber den schwächeren Teilnehmer,  schafft ein angenehmeres Klima auch für Fußgänger und Radfahrer. Dass gilt auch für gemeinsame Geh- und Radwege, hier muss der Rad Fahrende mehr Rücksicht nehmen.

Jetzt hofft der ADFC Seligenstadt/Hainburg/Mainhausen e.V., dass die Aktion ein ausreichender Anstoß war um die Probleme in der Würzburger Straße zu lösen.

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