Ein Rückblick aus Sicht der Stadt Seligenstadt auf den Rosenmontagszug Mehr Respekt für Engagement der Helfer gefordert

Gut gelaunt traf unsere Fotografin eine kleine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Seligenstadt am Rosenmontag vor dem Feuerwehrhaus an. Während des Zuges gab es dann einiges zu tun für die Helfer, die wieder großen Einsatz zeigten. Foto: mini

Seligenstadt (red) – Nachdem im vergangenen Jahr das Wetter dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung machte und zu einer Absage des Rosenmontagszuges führte, freute sich der Heimatbund über 35.000 bis 40.000 Besucher, die sich bei milden Temperaturen und trockener Witterung des bunten Treibens am Seligenstädter Rosenmontag erfreuten.

Manchmal war dieses Treiben aus Sicht der Polizei ein wenig zu bunt. Mehr als 300 auffällige Besucher wurden von den Beamten einer Personenkontrolle unterzogen. Während der gesamten Veranstaltung erhielten 122 gewaltbereite Personen einen Platzverweis und mussten vorzeitig die Heimreise antreten. Die Ermittler leiteten überdies 14 Strafverfahren ein. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot an Beamten vertreten, die aus Sicht der Stadt und des Veranstalters auch erforderlich waren, um die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten.

Überaus zufrieden zeigt sich Erste Stadträtin Claudia Bicherl über das Zusammenspiel von Rettungsdiensten, Polizei und Veranstaltern im Rahmen des immer umfangreicher werdenden Sicherheitskonzepts zum Rosenmontagszug. Insgesamt waren mehr als 350 zumeist ehrenamtliche Helfer von DRK, DLRG, THW, Feuerwehr, Security und Polizeibeamte an diesem Tag im Einsatz. Dies bedeutet eine Steigerung um weitere 50 Einsatzkräfte, die zur Sicherheit der Veranstaltung und der Besucher beitragen. Die zentrale ambulante Behandlungsstelle wurde erstmals am Rosenmontag im Foyer des Riesensaals eingerichtet. Unter der Leitung von zwei Ärzten aus der Asklepios-Klinik versorgte ein gut eingespieltes Team insgesamt 61 Personen. Die Notfälle reichten von einfachen Verletzungen wie Schnitt- und Platzwunden bis zu Kreislaufversagen durch unkontrollierten Alkoholgenuss oder Alkoholintoxikationen. Die meisten Personen konnten im Laufe des Nachmittags wieder entlassen bzw. bei Jugendlichen in die Obhut Ihrer Eltern gegeben werden. Zwölf Patienten mussten zur weiteren medizinischen Versorgung in die Asklepios-Klinik eingeliefert werden.

Die Asklepios-Klinik selbst meldete, dass sich weitere 15 Besucher des Umzuges wegen medizinischer Hilfe direkt an die Klinik gewandt haben. Das Suchthilfezentrum Wildhof war mit Sozialarbeitern vor Ort, um mit alkoholisierten Jugendlichen Aufklärungsgespräche zu führen. Im Feuerwehrhaus war ein Notarzt stationiert, der bei sechs Einsätzen im Bereich des Zuges Hilfe leisten mussten. Am gesamten Zugweg waren Helfer der Rettungsdienste verteilt, die kleinere Blessuren direkt vor Ort versorgten. Umso bedauerlicher ist es, dass ein Rettungsfahrzeug, das am Ende des Zuges gefahren ist, von Randalierern mit Gegenständen beworfen und in der Weiterfahrt behindert wurde. Auch ein Polizeifahrzeug wurde beschädigt. Erste Stadträtin Claudia Bicherl erhofft sich für die Zukunft mehr Respekt für das Engagement und den Einsatz der Helfer und Ordnungskräfte, ohne deren Einsatz der Rosenmontagszug nicht stattfinden könnte.

Durch das Glasverbot war die Zahl der nach Ende der Veranstaltung eingesammelten Glasflaschen und Scherben wieder im erträglichen Rahmen. Bereits an den Einlassstellen wurde mit entsprechenden Kontrollen das Mitbringen von Glasflaschen unterbunden. Viele Besucher hatten im Vorfeld auf das Glasverbot reagiert und ihre Getränke in Plastikflaschen umgefüllt.

Erste Stadträtin Claudia Bicherl und der Heimatbund Seligenstadt bedanken sich bei allen Organisationen und Helfern für deren tatkräftigen Einsatz. In vielen Fällen waren Menschen ehrenamtlich von 11 bis 20 Uhr im Einsatz, einzelne auch länger.

Weitere Artikelbilder