Jahreskonzert des MV Klein-Welzheim Meilensteine der Musik zaubern Gänsehaut

Das Orchester und die Musiker des MV Klein-Welzheim spielten und sangen sich beim Jahreskonzert zum 50-jährigen Bestehen des Vereins bravourös durch die Meilensteine der Bläsermusik. Foto: ha

Klein-Welzheim (red) – Etliche „Wow-Effekte“ bekam das Publikum beim Jahreskonzert des Musikvereins Klein-Welzheim präsentiert, gleichzeitig das Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen.

Mit dem Motto „Meilensteine“ stellte Musikdirektor Dietmar Schrod mit seinem Orchester die Entwicklung der Bläsermusik dar.

Die Grundlage der Blasmusik bildet der Marsch. Für den Deutschen Marsch ist H.L. Blankenburg als Komponist an vorderster Stelle zu nennen, und so begann das Orchester mit dessen „Abschied der Gladiatoren“.

Mit „O mio babbino caro“, der Arie aus Puccinis Oper Gianni Schicchi, beschrieben die Musiker das Hinzukommen von klassischem Solo-Gesang zur Blasmusik. Unter anderem „Nessun Dorma“ sorgte für Gänsehaut-Momente, auch dank Sängerin Marianne Wycisk. Auf den ergreifenden Gesang folgte ein Meilenstein der Kategorie „Potpourries“, nämlich „Wo die Wolga fließt“.

Eines der herausragendsten Blasorchesterwerke neuerer Zeit ist zweifellos „Of Sailors and Whales“. Sogar mehrstimmigen Gesang hatten die Musiker dafür einzuüben.

Überraschend, weil nicht im offiziellen Programm, stürmten nach der Pause Jugendliche und Kinder des musikalischen Nachwuchses die Bühne mit der Forderung, mitzuspielen. Das wurde gerne gewährt und man deckte mit Melodien aus „Star Wars“ auch gleichzeitig den Meilenstein „Film-Musiken“ ab. Zugabe dieser Überraschung war das derzeit insbesondere über Youtube weit verbreitete Stück „Cups“ einschließlich einstudierter Becher-Show, was viel Vergnügen bereitete.

Für das nächste Werk hatte Moderator Jürgen K. Groh etliches zu erläutern, handelte es sich doch um ein Musterbeispiel der Programm-Musik: „Nostradamus“ von Otto M. Schwarz. Flötentriller kündigten immer wieder neue Visionen an.

Für das Genre „Instrumental-Solo“ fiel die Wahl auf den Csardas von Monti, das Solowerk schlechthin für Klarinette. Eric Seethaler bewies einmal mehr sein großes Talent und wurde vom Publikum gefeiert. Das anschließende „Elisabeth“ stand Pate als Meilenstein für Musicals, die seit dem Aufkommen von „Cats“ sehr stark in die Konzerte von Blasorchestern Einzug gehalten haben.

Der Meilenstein „Jazz und Big-Band“ wurde mit „Spain“ von Chick Corea abgebildet. Mutig hatten sich die Musiker hier an ein rhythmisch komplexes Arrangement herangewagt. Den Abschluss bildete „Africa: Ceremony, Song and Ritual“. Hochwertige symphonische Original-Blasorchesterliteratur mit reichlich Percussion, vielen Effekten und jeder Menge Spannung: Eines der großen Konzert-Highlights der Musikvereins-Geschichte durfte noch einmal aufglänzen.

Unter den Zugaben war das berühmte Jazz-Stück „Chicken“, das mit einem Augenzwinkern auf den Spitznamen der Klein-Welzheimer hinwies: „Die Wiesegiggel“. Zwei Deep-Purple-Stücke bildeten schließlich den allerletzten Meilenstein, nämlich den der Rock- und Popmusik, die ja gerade für das Klein-Welzheimer Orchester mit seinen Open-Air-Aufführungen eines der Markenzeichen ist.