GLOCKENFREUNDE Konzert zu Erzengelfest Mit Musik von und für Gabriel

Eine Lichterprozession darf nicht fehlen.

Seligenstadt – Das Erzengelfest feiert die Seligenstädter Pfarrei St. Marcellinus und Petrus Seligenstadt am Samstag, 1. Oktober. Im Anschluss an den Festgottesdienst um 18.30 Uhr und die Lichterprozession klingt es ab 20 Uhr aus mit einem Konzert der Glockenfreunde Seligenstadt.

Das Thema lautet „Engel“. Organisation und Ausführung liegen in den Händen von Thomas Knapp, Hans-Joachim Lutz, Heinz Wenzel und Joachim Rühl; es moderiert Hans-Joachim Lutz; das Publikum findet Platz auf der Kirchenplattform: Die Teilnahme ist kostenlos, eine Spende erbeten.

Der Kirchenmusiker, Komponist und Kantor Thomas Gabriel spielt auf der Wilbrand-Orgel. In den Türmen bringen erfahrene Musiker die Glocken der Einhardbasilika zum Klingen. Audiovisuelle Technik überträgt die Glockentöne sowie die Klänge vom Pult der Wilbrand-Orgel nach draußen. Die Orgel nimmt Themen des Glocken-Beierns auf, schafft fließende Übergänge und setzt Akzente durch eigenständige Interpretation.

Das Erzengelfest, wie es heute gefeiert wird, geht auf eine Liturgie-Reform zurück. Sie legte die Feste der Erzengel Gabriel (24. März), Raffael (24. Oktober) und Michael (29. September) zusammen zum Erzengeltag. Er knüpft an den Michaelstag an, den Weihetag der Michaelskirche in Rom, der früher auch Zins- und Abgabentag war. Brauchtum und Jahrmärkte verbinden sich damit.

Auch in Seligenstadt gab es früher den Michaelismarkt mit einem breiten Warenangebot für den persönlichen, häuslichen und gewerblichen Bedarf. Besucher kamen sogar aus Spessartgemeinden jenseits des Mains.

Im Engelsturm, im Gewölbe über dem Hauptaltar, sind die Fresken der Erzengel zu sehen. Das vierte Wandfresko ist Uriel gewidmet. Auf der Turmspitze thront der Verkündungsengel Gabriel. Die Seligenstädter Benediktiner bezeichneten ihn als Beschützer und Bewahrer von Stadt und Kloster.

Die 2,10 Meter hohe Figur steht auf der drehbar gelagerten Erdkugel. Einer ihrer Flügel ist weit ausgebreitet und dient als Windfang. Der Zeigefinger weist nach oben, gen Himmel, zu Gott. So fungiert der Engel als Richtungsanzeiger: Wo Gabriels Zeigefinger hindeutet, da weht der Wind her.
mt

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