Flüchtlinge lernen integrativ Deutsch und mehr Neues Sprach-, Integrations- und Begegnungszentrum in Seligenstadt

Sprachkoordinatorin Hanne Auer hatte mit anderen Helfern die Idee für FLIDUM. Schwierige Fragen werden gemeinsam gelöst. Mehr auch auf www.ak-willkommen.org Foto: AK Willkommen, Wegricht/p

Seligenstadt (red) – Es ist neu, es ist anders, es ist durchdacht und es ist etwas Besonderes: FLIDUM. So heißt das neue Sprach-, Integrations- und Begegnungszentrum, das der „Arbeitskreis Willkommen in Seligenstadt“ gegründet hat. FLIDUM steht für „Flüchtlinge lernen integrativ Deutsch und mehr“. Am Freitag, 17. Juni, wurde die neue Einrichtung in Anwesenheit von Sozialminister Stefan Grüttner, Bürgermeister Dr. Daniell Bastian, dem Landtagsabgeordneten und Sozialpolitischen Sprecher René Rock, dem Stadtverordnetenvorsteher Dr. Richard Georgi sowie zahlreichen Ehrengästen feierlich eröffnet.

Als „Wanderlehrer“ betätigten sich die ehrenamtlichen Sprachlehrerinnen und -lehrer des AK Willkommen häufig, wenn es darum ging, geflüchteten Menschen Deutschunterricht zu geben. An wechselnden Orten fand der Unterricht statt; nicht immer eigneten sie sich als Unterrichtsräume; es gab kurzfristige Verschiebungen, keinen Platz zur dauerhaften Unterbringung von Lernmaterial.

Im September 2015 wurde bei einem Treffen mehrerer Sprachkoordinatoren des „Arbeitskreises Willkommen in Seligenstadt – Ehrenamtliche helfen Flüchtlingen“ eine Idee geboren: Hilfreich wäre ein zentrales Sprachzentrum für Geflüchtete, Ehrenamtliche und Bürger Seligenstadts. Konzeptionelle Überlegungen und Planungen schlossen sich an. Auch der Name war schnell gefunden: Flidum – „Flüchtlinge lernen integrativ Deutsch und mehr“. In weniger als einem Jahr ist aus dieser Projektidee Wirklichkeit geworden.

Zwölf Kurse im Angebot

Sprache als Kernelement von Integration – darauf basiert das Flidum-Konzept. Mit den Räumlichkeiten in der Seligenstädter Kolpingstraße 36 – direkt über der Arbeitsagentur – hat der AK Willkommen ideale Gegebenheiten für das neue Sprach-, Integrations- und Begegnungszentrum gefunden. Die räumliche Bündelung der Deutschkurse für Flüchtlinge ermöglicht einen effektiveren Unterricht. Zurzeit realisieren die ehrenamtlichen Sprachhelfer des AK Willkommen zwölf Unterrichtskurse zu festgelegten Zeiten.

Außerdem gibt es regelmäßige wöchentliche Angebote wie zum Beispiel eine offene Sprechstunde für arbeitssuchende Flüchtlinge, einen Vormittag zur allgemeinen Beratung sowie feste Zeiten, um sich für einen Sprachkurs anzumelden. Finanziert wird Flidum von der Stadt Seligenstadt, aus Spenden der Bevölkerung sowie mehrerer Vereine und Organisationen. Flidum steht unter der Trägerschaft der Kath. Gemeinde St. Marien in Seligenstadt; sie hat die Räume angemietet.

Flidum fördert und unterstützt die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Es bietet die Möglichkeit zur Begegnung in Gesprächen, Diskussionen und anderen Veranstaltungen. Das neue Zentrum ist auch offen für den Erfahrungsaustausch mit Einrichtungen anderer Kommunen. „„Flidum ist eine sehr konkrete Maßnahme, um den Integrationsprozess in Seligenstadt gemeinsam erfolgreich zu leben und zu gestalten – mit Sprachunterricht und Sprachförderung als wichtigen Kernelementen,“ erklärt Burkard Müller, Koordinator des Arbeitskreises, „es soll ein Ort der Begegnung werden, an dem sich Flüchtlinge in direktem Kontakt zu Seligenstädter Bürgern orientieren und helfen lassen können – und das auf strukturierte Art und Weise. Wir freuen uns auf die Aufgaben, die uns hier erwarten und auf weitere Unterstützung vonseiten der Bevölkerung“.