Nach einem grandiosen Vorspiel zu Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, bei dem es den Zuschauer förmlich aus dem Stuhl hob vor Klanggewalt und das Orchester seinen samtigen Streicher- und den satten Bläserklang zeigen konnte, ging das Programm sogleich über zu Mozarts flinker Ouvertüre zur „Hochzeit des Figaro“. Hier konnte das Ensemble direkt seine virtuose Seite zeigen. Förmlich ein Kontrastprogramm!
Natürlich sorgten - wie es sich bei einem Neujahrskonzert gehört - vor allem die beschwingten Walzer und Tänze für den gelungenen Einstieg ins Neue Jahr. So bekannte Klassiker wie der „Kaiserwalzer“ von Johann Strauss oder „Die Schlittschuhläufer“ von Émile Waldteufel wurden vom Publikum enthusiastisch aufgenommen. Auch etwas unbekanntere Werke kamen zu Gehör wie beispielsweise der Konzertwalzer von Alexander Glazunov, der vor allem durch die sensible Melodieführung und eine wunderbar silbrige Leichtigkeit bestach.
Einer der zahlreichen Höhepunkt des Abends war selbstverständlich der Bariton Benjamin Russell. Der international gefragte Sänger verzauberte das Publikum mit seinem kraftvollen Stimme und seiner natürlich einnehmenden Ausstrahlung. Das Orchester bereitete ihm sensibel begleitend das Fundament für seine ausdrucksstarke Interpretation, die er mit großem Gespür für darstellerisches Timing und nuancierter Stimmführung gestaltete. Ein wahres Erlebnis für das begeisterte Publikum.
Immer treffend und höchst amüsant moderiert von hr-Moderator Bastian Korff präsentierte die Kammerphilharmonie Seligenstadt ein sehr abwechslungsreiches, gelungenes Programm. Die Leitung hatte wie die Jahre zuvor Arndt Heyer inne, der das motivierte, auf höchsten Niveau agierende Ensemble souverän durch den Abend führte.
Seligenstadts Bürgermeister Daniell Bastian, Schirmherr des Seligenstädter Neujahrskonzerts, dankte in seiner Rede auch den zahlreichen Unternehmen der Stadt und Region, die sich als Sponsoren engagiert hatten.