Barbara Rickert aus Klein-Welzheim verbringt Freizeit einmal anders / Projekt des Bauordens Im Soomaa Nationalpark Estland im Baucamp

Barbara Rickert aus Klein-Welzheim arbeitete bei einem Projekt in Lettland unentgeltlich mit. Foto: privat

Klein-Welzheim (beko/red) – Bis zum Beginn des Studiums oder einer Ausbildung haben viele Studenten einige Monate Zeit. Und da gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten, diese Zeit sinnvoll zu nutzen. Die Klein-Welzheimerin Barbara Rickert beispielsweise, arbeitete bei einem Projekt des „internationalen Bauordens“ in Lettland mit. Nachfolgend ihr Bericht, dem sie die Überschrift gab: „Freizeit - einmal anders“.

„Ich habe dieses Jahr mein Abitur abgelegt. Da ich noch einige Monate Zeit hatte, wollte ich gerne etwas Aktives machen und andere Länder bereisen. Im Internet fand ich die Homepage des Bauordens, bei dessen Projekten man in einer internationalen Gruppe handwerkliche Arbeiten für einen sozialen Zweck verrichtet.

Besonders das Baucamp in Tipu, mitten im Soomaa Nationalpark in Estland, weckte mein Interesse, da dort auch der Umweltaspekt im Fokus steht. Ich meldete mich für dieses zweiwöchige Projekt an, und meine Erwartungen wurden übertroffen: es machte sehr viel Spaß, zusammen mit den anderen Teilnehmern aus Belgien, den Niederlanden, Italien, Deutschland, Russland und Estland zu arbeiten und die Freizeit gemeinsam zu verbringen.

Auf dem Gelände der dortigen Naturschule, wo wir auch direkt in einfachen Verhältnissen (kein fließendes Wasser, nur ein Brunnen, dafür Ziegen und Hühner) untergebracht waren. Vieles haben wir repariert, hergerichtet oder neu erbaut, beispielsweise einen Wasserspielplatz, Hochbeete, einen Wanderweg oder eine beheizbare Outdoor-Dusche. Dabei arbeiteten wir jeden Tag um die acht Stunden unter fachmännischer Anleitung und lernten dabei auch viele Fertigkeiten für das alltägliche Leben.

In der Gruppe fanden sich für alle Arbeiten immer Freiwillige und bei Problemen schnell eine Lösung. Beim gemeinsamen Kochen, Baden im nahe gelegenen Fluss, Ausflügen am Wochenende und den Lagerfeuerabenden lernte man sich besser kennen und alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Baucamp eine fantastische Zeit war. Das Wetter bescherte uns fast die ganze Zeit strahlenden Sonnenschein, nur die Kanutour fiel leider auf den einzigen Regentag.

Durch das gemeinsame Arbeiten haben sich bleibende Freundschaften über Landesgrenzen hinaus ergeben, und ich bin sicher, in den nächsten Jahren mal wieder dabei zu sein.“