Schüler forschen zum Thema „Kleidung und Identität“ Stöbern im Kostümfundus

So bunt kleidet sich die Welt: Das Schulprojekt an der Merianschule sorgte für viele Lacher bei den Schülern von Birgit Dutine. Foto: Privat

Seligenstadt – In der letzten Schulwoche hat das Kreisjugendbildungswerk in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Seligenstadt in der Merianschule ein Projekt zum Thema „Kleidung und Identität“ gestartet. Die Schüler der „Deutsch als Zweitsprache“-Klasse (DAZ) recherchierten und berichteten dabei über typische Kleidung ihrer Herkunftsländer, auch in Verbindung mit bestimmten Anlässen.

Außerdem wurde der Stellenwert von Kleidung und des Erscheinungsbildes in der Jugend gesprochen. Grundbedürfnisse eines Menschen, aber auch Vorlieben und Statussymbole wurden unter die Lupe genommen, Täuschungen in den Medien, unter anderem durch Fotobearbeitung, ebenfalls thematisiert.

Die Schüler stellten zudem die Entwicklung der Mode im Laufe der Zeit – wieder im Hinblick auf Herkunftsländer, Traditionen, Identität – vorrangig bildhaft dar. Unterstützung gab’s vom Heimatbund, der den Jugendlichen, ihrer Lehrerin Birgit Dutine und den Projektleiterinnen die Möglichkeit gab, sich im Fundus umzuschauen und Kleidungsstücke auszuleihen. „Durch die engagierte Unterstützung von Willi Eiles und des Heimatbundes Seligenstadt konnten sich die Jugendlichen Kostüme ausleihen, in denen sie sich später fotografieren konnten“, berichtete Erster Stadtrat Michael Gerheim, der sich über die Unterstützung aus der Vereinswelt freute.

Unter dem Motto „Kleider machen Leute“ probierten die jungen Menschen die ausgeliehenen Kleidungsstücke an. In lockerer Stimmung entstanden über die Projekttage verteilt viele schöne Bilder, die in einem Fotoband gesammelt werden.

Außerdem konnten die Jugendlichen sehen, wie ein Kleidungsstück von der Fertigung des Stoffes, des Einfärbens, des Entwurfes, dem Nähen entsteht und beim Endkunden landet.

Die Schüler der DAZ-Klasse sind unterschiedlich lange in Deutschland, weshalb sich Sprachniveau innerhalb der Gruppe unterscheidet. Um alle mitnehmen zu können, wurde Wert auf viel Praxis gelegt. So kam an zwei Tagen Clara Maldener vorbei. Sie ist Maßschneiderin mit eigenem Laden „Passepartout“ in Offenbach und nähte mit den Teilnehmern aus Jeansstoff kleine Taschen. Sie zeigte dabei, dass man mit der richtigen Technik auch kleine Schäden gut selbst mit der Hand beheben kann.

Auch Michael Gerheim interessierte sich für das Projekt und gesellte sich einen Vormittag dazu. Er wurde auch sofort in den Umgang mit Nadel, Faden und Stoff eingewiesen und beantwortete nebenbei Fragen der Jugendlichen zu seiner Person und Tätigkeit als Erster Stadtrat. „Es hat Spaß gemacht, ganz praktisch einbezogen zu werden und so ungezwungen mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen“, so Gerheim. Mit einem Mittagessen und der Sichtung der Fotos endete das Projekt, für das eine Fortsetzung bereits ins Auge gefasst wurde.
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