Darsteller und Regisseur Joachim Rühl treffen voll ins Schwarze Umsetzung von „Vade et Vide“ begeistert die Seligenstädter

Historische Szenen erlebten die Besucher beim Theaterspaziergang „Vade et Vide“ (Gehe und Sehe!) in der Einhardstadt. Vor der Einhardbasilika war das höfische Szenarium aus den Lehrjahren des späteren Kaiser-Biographen am richtigen Ort. Foto: Elena Wolf

Seligenstadt (zew) – „Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter Emma wiederfand“, so soll der berühmte Ausruf Kaiser Karls des Großen gelautet haben, der noch heute auf dem Erker des Einhardhauses zu finden ist und einer Sage zufolge dem damaligen „Obermulinheim“ seinen heutigen Namen „Seligenstadt“ gab.

Rund 1.200 Jahre wissenswerte Historie liegt der Stadt am Main zugrunde, doch kaum jemand weiß wirklich etwas über den wahren Kern der bekannten „Einhard und Emma“- Sage, den Bau der Einhard-Basilika und die Hintergründe des Hänselbrauches sowie den Augsburger Geleitslöffel.

Mit der Veranstaltung „Vade et Vide“- übersetzt „Gehe und Sehe“ schaffte es der Heimatbund Seligenstadt und allen voran Regisseur Joachim Rühl am Wochenende wieder einmal erfolgreich, diese imposanten historischen Hintergründe vielen Schaulustigen mit Spaß und Spannung nahe zu bringen.

In vier kurzen Theaterstücken, die mehrfach und wechselweise an den Spielorten Freihof, Einhardhaus, Rathausinnenhof und Basilika von mehr als 70 Amateur-Schauspielern mit kreativen Bühnenbildern und aufwendigen Requisiten aufgeführt wurden, war es den Besuchern möglich, die Spielorte abzulaufen, nacheinander alle vier Akte zu erleben und an den Original-Orten und -Bauten Wissenswertes über die Ursprünge Seligenstadts zu erfahren.

Sei es eine Zeitreise zurück in das Kaiserreich unter Herrschaft von Karl dem Großen mit historischen, originalgetreuen Fakten wie dem Bau der heutigen Kirche St. Marcellinus und Petrus, die von dem kaiserlichen Biographen Einhard als Kloster der Benediktiner im Jahre 830 erbaut wurde, oder die Erzählung der Legende von „Einhard und Emma“, einer vielleicht nur fiktiven Liebesgeschichte, in der die Tochter Kaiser Karls des Großen ein Verhältnis mit ebendiesem Biographen Einhard geführt haben soll - kein Zusammenhang blieb unergründlich.

Der große Aufwand, der der Aufführung zugrunde liegt, blieb auch von den Zuschauern nicht unbemerkt: „Die ganze Planung und aufwendige Umsetzung ist schon beachtlich“, war den Zuschauern zu entnehmen.

Es zeigte sich, wie auch schon vor vier Jahren, eine allgemeine, sehr positive Resonanz: „Jedem Seligenstädter gefällt die Veranstaltung, denn wir sind sehr stolz auf die Geschichte, die unsere Heimatstadt mit sich bringt“, erklärte ein Zuschauer und merkte zusätzlich an: „Historie ist das Markenzeichen der Stadt Seligenstadt - und dass diese als Tradition so modern und künstlerisch aufrecht erhalten wird, ist wahnsinnig toll und wird hoffentlich auch in den nächsten Jahren in dieser Form stattfinden“.

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Fotos von der Vade et Vide-Aktion in unserer Bildergalerie.

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