Historische Szenen am 26. und 27. Juli an verschiedenen Stellen Seligenstadts Vade et Vide: Spaziergang am Abend in vier Akten

Ein detaillierter Blick auf Schnitzereien des hölzernen „Ungetüms“, das die neuen Kaufleute aus Nürnberg und Augsburg zur Aufnahme in die Gilde angelegt bekamen, ist im Rathausinnenhof möglich. Foto: zte

Seligenstadt (red) – Vade et Vide - gehen und sehen - heißt es wieder am Freitag und Samstag, 26. und 27. Juli, ab 20 Uhr in Seligenstadt. An verschiedenen Stellen in der Altstadt werden den Besuchern historische Szenen dargeboten, die Heiteres und Wissenswertes aus 1.200 Jahren Seligenstädter Geschichte beleuchten. Nach dem großen Erfolg vor vier Jahren warten die Amateur-Schauspieler unter Anleitung des Initiators und Ideengebers Joachim Rühl mit vier neuen Inszenierungen bei dieser Veranstaltung des Heimatbundes auf.

Die kurzen Theaterstücke werden an beiden Abenden mehrfach gezeigt und sind so angelegt, dass die Zuschauer in den Pausen die Spielorte am Freihof, am Einhardhaus, im Rathausinnenhof und an der Basilika nacheinander aufsuchen und alle Szenen erleben können. Vade et Vide - gehen und sehen eben.

Im Rathausinnenhof soll, im Stil der „Commedia dell’Arte“, der Gebrauch des Löffels unter die Lupe genommen werden, um den Ursprung des Hänselbrauchs zu ergründen. Am Tor zum Klosterhof am Freihofplatz ergründen zwei Mönche den wahren Kern der Sage von „Einhard und Emma“, und lösen dabei ein kleines Puppenspiel aus. Am Einhardhaus kehren Kaufleute ein und berichten über ihre beschwerliche Reise. Der gastfreundliche Wirt schenkt ihnen „reinen“ Wein ein. Natürlich wird dann auch getanzt und viel gelacht. Vor der Basilika werden die Besucher in die Zeit Karls des Großen entführt - mit den Gelehrten der Hofschulen, darunter auch ein gewisser Einhard - und die Entstehungsgeschichte der Stadt wird angerissen.

Die Zuschauer können sich also auf ein unterhaltsames Spektakel freuen. „So wird Geschichte lebendig“, schwärmt Willi Eiles, Brauchtumspfleger des veranstaltenden Heimatbundes, „Vade et Vide ist eine echte Bereicherung unserer Geleitswochen“. In der Tat - neben den zahlreichen Darstellern in historischen Kostümen sind an diesen Abenden noch Puppenspieler und zwei Tanzgruppen auf den Beinen. Insgesamt wirken mehr als 60 Akteure mit. Dazu sind noch viele Helfer hinter den Kulissen im Einsatz. Die aufgeführten historischen Begebenheiten entsprechen dem aktuellen Wissenstand, recherchiert und auf unterhaltsame Weise in Szene gesetzt von Joachim Rühl.

Die Texte wurden von Bürgern der Stadt gesprochen und im Vorfeld eingespielt. Die Tonaufnahmen setzte Michael Zahn technisch um.

Die Schauspielertruppe um Regisseur Joachim Rühl freut sich, trotz reichlich Lampenfiebers, auf das Wohlwollen und den Applaus des Publikums - gerne auch auf einen freiwilligen Obolus, um den die Akteure nach den Aufführungen für die entstandenen Unkosten bitten.

>> Die Betriebszeiten der Mainfähre werden am Samstag bis 23 Uhr verlängert. Infos rund um das Geleitsfest auf www.heimatbund-seligenstadt.de

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