Tonight, tonight - Chormusik aus Amerika in Sankt Marien Vokalensemble Prophet zu Gast in Seligenstadt

Das Offenbacher Vokalensemble Prophet unter Leitung von Christoph Siebert tritt bei einem Konzert am Sonntag, 10. Juni, in der Pfarrkirche St. Marien auf. Foto: Veranstalter/privat

Seligenstadt (red) – Jeder kennt sie, die Melodien der Musicals, der Folk-Music, des Swing, des Rock und Pop. Doch auch in der Chormusik spiegelt sich die Vielfalt Amerikas, des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten. 

Am 10. Juni 2018 bietet das Offenbacher Vokalensemble Prophet unter Leitung von Christoph Siebert bietet nun die Gelegenheit, eine Auswahl der großen Werke amerikanischer Komponisten für Chor aus dem vergangenen Jahrhundert zu hören, von den klangbeseelten Kompositionen eines Samuel Barber, über die Geistlichen Motetten eines Aaron Copland bis hin zum unverwüstlichen Medley aus der West-Side-Story des Leonard Bernstein. Dessen einhundertsten Geburtstag feiert die Musikwelt in diesem Jahr. Und natürlich darf eine Chorversion des alten Shenandoah, des beliebten Folksongs nicht fehlen.

Das Offenbacher Vokalensemble Prophet zählt zu den ersten Kammerchören der Region. In den vergangenen Jahren hat es große Vokalwerke Johann Sebastian Bachs, Oratorien Georg Friedrich Händels, aber auch Chorwerke der Romantik aufgeführt. Mehrfach wurden Psalmkompositionen in Auftrag gegeben und von dem Chor aufgeführt. Im Jahr 2000 wurde das Ensemble mit dem Kulturpreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet.

Die Leitung hat Christoph Siebert, der sich als Dirigenten auf dem Gebiet historisch informierter Aufführungen barocker Musik einen Namen gemacht hat. Er hat u.a. als Chordirektor des weltbekannten Collegium Vocale Ghent auch international Anerkennung gefunden. Zusammen mit dem Offenbacher Vokalensemble Prophet und dem von ihm gegründeten Orchester concerto classico frankfurt kann er auf eine Reihe von Aufführungen großer barocker Vokalwerke zurückblicken.

Schon 1936 schrieb Samuel Barber ein Streichquartett, dessen langsamer Satz als Adagio for Strings in einer Bearbeitung für großes Streichorchester weltberühmt wurde. Der Komponist selbst hat der Komposition, die durch ihre Klangwirkung besticht, später einen Text unterlegt. Aus dem Adagio for Strings wurde ein Agnus Dei für Chor. Kaum ein Hörer kann sich der faszinierenden Wirkung entziehen, die jede Aufführung dieses Werkes hinterlässt.

Aaron Copland (1900 - 1990) studierte Komposition bei der berühmten Nadia Boulanger in Paris in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Gleichsam nebenbei hinterließ er bei seiner Abreise vier Motetten zu Geistlichen Texten. Er dachte zunächst nicht, dass die Werke jemals aufgeführt und veröffentlicht werden würden. Doch die einflussreiche Komponistin veranlasste eine Aufführung in Paris. Die komplexe Textur und Machart dieser kurzen Werke weist auf den berühmten Komponisten große Orchesterwerke voraus.

Natürlich dürfen im Jubiläumsjahr Werke Leonard Bernsteins, des vielleicht einflussreichsten Dirigenten und Musikvermittlers des 20. Jahrhunderts nicht fehlen. Als Komponist der West Side Story ist er in die Geschichte der Musik überhaupt und nicht zuletzt in die Geschichte der populären Musik, des Musicals, eingegangen. Ein Medley aus der Westside Story und weitere Kompositionen Bernsteins ergänzen das Programm. Daneben erklingen Vertonungen romantischer Lyrik von Morten Lauridsen und Eric Whitacre. Dazu wird der Pianist Marcel Dehò am Flügel improvisieren - eine Referenz an den Jazz, des wohl charakteristischen Beitrags Amerikas zur Musikgeschichte.

Das Konzert beginnt am Sonntag, 10. Juni, 19.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Marien. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Karten sind im Pfarrbüro St. Marien und den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.