Fastnachtsfreunde Hainstadt boten wieder einmal begeisternde Sitzungen Vortrag ohne Worte und Schweizer Mädchen sucht Mann

Dem Nachwuchs nicht nur eine Chance gegeben haben die Fastnachtsfreunde Hainstadt in ihren Gala-Sitzungen. So motiviert man Kinder und Jugendliche, wie hier die Schlawiner. Foto: mini

Haaschtadt (beko) – 22.55 Uhr. Voll besetzte Sporthalle Hainstadt. Alle sehen sie aus wie Narren. Der zwölfte Programmpunkt in der Galasitzung der Fastnachtsfreunde St. Wendelinus läuft. Es herrscht Totenstille, man hört eine Stecknadel fallen, und wenn wirklich mal jemand ein Wort sagt, dann sofort der deutliche Hinweis: Psst!

Dabei fing alles richtig närrisch an, aus den Lautsprecherboxen dröhnten die Fastnachtshits, der Germania Kinder- und Jugendchor gab unter Leitung von Johannes Böhn nach der Begrüßung durch Vereinschef und Erstem Bürger, Oliver Möser, den Startschuss mit zwei Liedern und der Elferrat hielt frisch aus dem Simeonstift mit zwei Gehhilfen Einzug in die Narrhalla unter musikalischer Begleitung der Blaskapelle mit dem etwas sonderbaren Namen „feucht und willig“.

Als „wilde Hexen“ präsentierten sich die Schlawiner der Fastnachtsfreunde, geleitet von Stephanie Grenouillet und Tanja Winkler, die noch öfters bei anderen Gruppen auftauchten. Unter den Klängen des Spielmannszuges mit Uwe Junker an der Spitze kamen die Tollitäten auf die Bühne, das Kinderprinzenpaar und die beiden Prinzenpaare von Krotzeborsch und Haaschtsadt vereint. Eine „Brücke von St. Wendelinus, iss doch klar, wird gebaut bis zum Dorf mit K“.

Schnell den Scheck an Pfarrer Dieter Bockholt über 1555,55 Euro und schon konnte Sitzungspräsident Jürgen Harrer die Girlies der Fastnachtsfreunde im Jahrmarkt willkommen heißen, gefolgt von Queen Elizabeth (alias Moni Meier), der Themse-Liesel, mit ihren Bodyguards 0815 und 4711 und dem Tanz der „Lady Violetts“ mit der neunfachen Madonna auf der Bühne, trainiert von Lisa Eyrich.

Und dann, was war denn das? Ein Weihnachtsmann mit seinem Schlitten, Weihnachtslieder im Saal. Es war Fastnachts-Weihnachtsmann Sven Rachor, der in seiner gekonnten Art auch gesanglich die Narren begeisterte und dem Elferrat zu zehn Kniebeugen verhalf.

In neuen Kostümen zeigten sich die „Blue-fire-Mädels“ der Garde unter Leitung von Marina Magnapane, bevor Geli Baier und Gundolf Lukas in unnachahmlicher Art „Szenen einer Ehe“ zum Besten gaben. „Wie dehaam“, dann auch der gemurmelte Kommentar im Publikum. „Früher hast Du immer gesagt, ich bin dein Sonnenschein. Und jetzt? Jetzt rennst du dauernd in die Kneipe. - Ach, Schatz, zu viel Sonne macht halt durstig.“

„Move your bobbes!“ war dann gesanglich das Publikum zum Mitmachen aufgefordert, bevor eine Erdkunde-Stunde mit Mascha Fertig und der singenden und tanzenden Harmonie unter Leitung von Silke Bartke den ersten Sitzungsteil beendete.

Fulminant startete der zweite Teil mit tänzerischen Solos von Alicia Bräutigam, Lena Ruiner, Anika Schenkel und Milena Stock, einer Putztruppe sowie der „Petra Müller“-Tanz-Elite der KJG.

Es folgten jene Minuten, die nach Ballermann-Stimmung für Totenstille im Saal sorgten, ein Vortrag ohne Worte, lediglich mit riesigen Plakaten, von den Debütanten Christina Pittorf und Alexander Böhn, die völlig ohne Worte sprachlos machten. Isabell Rossmann und Ute Baier brachten stimmgewaltig und live Hits auf die Bühne, die „Golden Girls“, demnächst im Hessischen Fernsehen zu bewundern, waren „verliebt in die Liebe“ und „machten durch bis morgen früh“ und stellten sich mit ihrer Leiterin Gina-Lisa Wurst vor als Bärbel Schäfer, Heidi Kabel, Lieselotte Pulver, Helene Fischer und andere bekannte Stars.

Punker-Treffen war sodann angesagt mit Ober-Punker Ralf Hillerich, seinen Enkeln Melanie Redanz und Jonas Rachor, Elfermitglied Klaus Ruiner, Gabie Ruiner und Marco Moro als Ortspolizist, gefolgt von den Haaschter Jungs mit dem Männerballett, einstudiert von Maryse Mahler und Sandra Gensert. Noch schnell die Gruppe „Skydancers“ der Sportvereinigung mit Revolver, Pfeil und Bogen und einem Spitzentanz, einstudiert von Meike Bergmann, und dann kam ein „Schweizer Mädchen auf Männersuche“ in den Saal, das sowohl die Haaschter als auch die Krotzeborjer Männerwelt aufs Korn nahm.

Eine schauspielerische Meisterleistung von vom Fastnachtsfreunde-Vorsitzenden Oliver Möser, beim entscheidenden „Anton-Lied“ unterstützt von Oliver Emmert. Der Showtanz „Tanzrausch“ von der gleichnamigen Gruppe der Fastnachtsfreunde unter Mitwirkung von Jürgen Harrer, eingeübt von Nadine Roth und Tanja Winkler, setzte nach fast genau fünf Stunden vor dem Finale mit allen Aktiven den Schlusspunkt unter eine Hainstädter Sitzung, die am Wochenende gleich drei Mal präsentiert wurde und damit rund 600 Narren begeisterte.

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