RATHAUS Herz der Stadtverwaltung soll am Marktplatz bleiben Vorüberlegungen für Neubau

Seligenstadt – Die Einwohnerzahl der Einhardstadt steigt kontinuierlich; mit dem Neubaugebiet Südwestlich des Westrings dürfte sie sich um bis zu 2500 Menschen erhöhen. Nur wächst das Rathaus am Marktplatz nicht mit. Längst reichen die Räume nicht mehr. Was tun? Erstmals hat Bürgermeister Daniell Bastian (FDP) öffentlich „Vorüberlegungen“ für einen Neubau eingeräumt.

Hintergrund: Das Rathaus platzt aus allen Nähten, eine ganze Reihe Fachgebiete ist bereits andernorts untergebracht – das Bürgerbüro an der Frankfurter Straße; das Stadtarchiv in Froschhausen, damit aus seinem ehemaligen Domizil über der Tiefgarage Büroräume entstehen konnten; das Nachbarschaftshaus im Wohngebiet Niederfeld (Am Hasenpfad); im neben dem Rathaus gelegenen, in den 1960er Jahren erbauten Haus Sonne haben Standesamt und Ordnungsamt ihre Büros; inzwischen werden sogar die Fraktionsräume anderweitig genutzt.

Abgesehen von der Platznot auf circa 2000 Quadratmetern ist auch die energetische Ausstattung des klassizistischen Baus einige Überlegungen wert. Nach einer Analyse von 2021 verbraucht das Erdgas-System mit 130 Heizkörpern 305 000 Kilowattstunden im Jahr.

Mit Blick auf das Wachstum der Stadt beantwortet Bastian die Frage nach eventuellen Erweiterungsplänen, es gebe „Ideen, etwas zu tun. Allerdings bleibt das Herz der Verwaltung am Marktplatz.“ Eine Erweiterung sei mit Sicherheit nicht durch Immobilienkauf oder Anmietung am Marktplatz vorgesehen.

Mit der Nachbargemeinde Hainburg, die derzeit ein neues Rathaus baut, sieht der Seligenstädter Verwaltungschef keine Anknüpfungspunkte. Da sei die Geschichte – die früher selbstständigen Orte Hainstadt und Klein-Krotzenburg verfügten über je ein Rathaus, die nach der Gebietsreform weiterbetrieben wurden – zu unterschiedlich.

Im Hainburger Neubau sollen etwa 45 Mitarbeiter Büros beziehen. Er ist barrierefrei, über einen Aufzug gelangen Besucher ins obere Stockwerk. Beides kann das Seligenstädter Verwaltungszentrum nicht bieten. Hinzu kommt in Hainburg moderne Energietechnik: Fotovoltaik auf dem Dach, Zisternen- und Versickerungssystem, Batteriespeicher. Von den Kosten, acht Millionen Euro, übernimmt die Kommune fünf Millionen, die Hessenkasse drei Millionen. mt

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