Närrische Singstunde der Harmonie Hainstadt Auf Werbe- und Kaffeefahrt gesetzt

Harmonie Hainstadt: Närrische Singstunde. Foto: Verein

Bruch und Dalles – die Harmonie Hainstadt liefert alles

Wegen steigender Kosten und stagnierender Beiträge hat sich der Gesangverein Harmonie Hainstadt entschlossen, mit der diesjährigen Närrischen Singstunde auf eine vielversprechende Werbe- und Kaffeefahrt zu setzen. Man beauftragte dafür das bekannte Unternehmen „Bruch und Dalles“ als Sponsor.

Die beiden Starverkäufer Gerhard Fertig und Erika Merz, die sich bereits in den vergangenen Jahren als wahre Überredungskünstler bewiesen, gaben wieder alles, um den Umsatz zu steigern. Sie moderierten spritzig, überzeugend und humorvoll. Ganz vorschriftsmäßig wurden die Besucher zu Beginn auf eine Gesetzesänderung hingewiesen, ohne deren Folgeleistung keine Garantie übernommen werden kann. Gerhard Fertig informierte darüber, dass Narren in den vordersten Reihen mit roten Sicherheitshauben auszustatten sind, um die Akteure auf der Bühne nicht gesundheitlich zu gefährden.

Personen die sich dieser Hygienemaßnahme entziehen, müssen sofort aus dem Saal verwiesen werden. Damit war dem Gesetz Genüge getan und die Kaffeefahrt konnte starten. Ob Staubsauger, Verhüterli, Wurstwaren oder Thermomix es fehlte wahrlich nix im Angebot der angepriesenen Produkte, Unter dem Motto: „wir verkaufen vom Einkochgrobbe bis zum Federbett - und ihr kauft´s! Ob ihr´s braucht oder nett“! überzeugte man alle Probanden. Auch der närrische Hochadel wollte diese Präsentation nicht versäumen und gab sich mit Prinz Roland I und seiner Lieblichkeit Prinzessin Sina I sowie dem Kinderprinzenpaar Prinzessin Mira und Prinz Julian die Ehre. Im Gefolge die Fastnachtsfreunde St. Wendelinus und Vertreter der Sportvereinigung Hainstadt. Als Überraschung hatten die Fastnachtsfreunde eine Tanzgruppe im Gepäck. Die Spirits zauberten eine gelungene Darbietung unter dem Motto World of Magic auf die Bühne. Verantwortlich für die Choreographie Tanja Winkler und Stefanie Harrer. Nicht Elsa die Eiskönigin, sondern Julia Maikranz hieß die Trainerin, die mit ihrer Gruppe „Footloos“ für eisige Temperaturen im Saal sorgte. Es gelang jedoch schnell, die Herzen des Publikums zum schmelzen zu bringen. Zurück aus den Galaxien, mit dem richtigen Outfit, stimmungsvoller Musik aus den 60ern und sogar einer Badewanne präsentierte sich die vereinseigene Tanzgruppe. Monika Bräutigam erinnerte mit ihrem dazugehörigen Lied „Die Wanne ist voll“, gefüllt mit Joachim Gensert, an die unvergessliche Helga Feddersen. Die hervorragende Choreographie lag wieder in den bewährten Händen von Silke Bartke. Zu jedem Haushalt gehört ein Bügelbrett! Dieses Utensil war für eine Männergruppe wichtiges Requisit. Mit tänzerischen Einlagen sorgten sie für eine haushohe Überraschung am Ende ihres gelungenen Auftritts, für den Ellen Mühlhauser verantwortlich war.

Sein Büttendebüt gab Karlheinz Hock als Projektchorsänger und erzählte von so mancher Begebenheit, die er in dieser Zeit erleben konnte. Vor allem die Liedtexte im zweiten Bass bereiteten ihm große Schwierigkeiten. Gleich noch einmal war er, gemeinsam mit Christa Fertig in einem Sketch gegenwärtig. Thema der beiden: ein Ehepaar am Frühstückstisch diskutiert über das Klassentreffen der Ehefrau am Vorabend. Erstaunlich, wie eifersüchtig man auch im fortgeschrittenen Alter noch sein kann. Dass Rentner – vor allem die männlichen – Stoff genug für einen Vortrag liefern, bewiesen Ellen Mühlhauser und Helma Hock in einem Zwiegespräch. Die Einrichtung der neuen „MÄTA“ - Männertagesstätte – fanden sie grandios. Das Ehepaar Funk ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen und zielte auf die Lachmuskel der Besucher. Zwar getrennt, aber doch irgendwie verwandt. Sie als Kirchenmaus, die im Küster einen rettenden Engel fand und Er als Redner, der eigentlich überhaupt nicht wusste, was er sagen wollte oder sollte und trotzdem die richtigen Worte fand. Letztes Jahr noch als 99-jährige, stürmte sie auch mit 100 noch die Narrenbühne und begeisterte - Gisela Schwarting verstand es erneut, die Narren auf ihre Seite zu ziehen.

Die Mitglieder des Jungen Chores überraschen das Publikum immer wieder mit einer gelungenen Bühnenshow. In diesem Jahr mit der Vorstellung einzelner Berufe, die größte Aufmerksam- und Achtsamkeit erforderte. Nur eine kleine Unaufmerksamkeit und die Vorführung hätte zu Verletzungen führen können. Der Verein hatte aber vorgesorgt und hinter der Bühne standen dafür Sanitäter bereit. Eingreifen mussten sie allerdings nicht und die Show ging ohne Verletzungen zu Ende.

Ein begeistertes Publikum und ein herzlicher Applaus war der Dank für einen außerordentlichen Programmpunkt. Angekündigt mit einem Gedicht frei nach Heinz Erhardt, das von einer Chorprobe erzählt, betrat die Boygroup des Vereins unter der Leitung von Bertram Funk die närrische Bühne. Eine gemischte Truppe aus dem Männerchor überzeugte mit beachtlicher Stimmgewalt. Schließlich muss einer dafür sorgen, dass „Die närrische Singstund“ auch gelebt wird!

Der Frauenchor des Vereins unternahm in diesem Jahr einen Ausflug zu einem Bauernhof nach Krotzeborsch. Gemeinsam mit Volker Kolle, der den Chor leitete, lernten sie viel Vieh und Geräte kennen. Dabei erinnerte auch die „Runkelroiwweroppmaschine“ an den unvergessenen Dieter Adam. Resümee der Frauen zum Abschluss des Vortrages „Alles was wir woll´n auf Erden, wir woll´n keine Gigags werden“.

Noch einmal drehten die Starverkäufer Gerhard Fertig und Erika Merz so richtig auf. Kultfiguren wie Anna Krostewitz und Lisbeth Breidenbach waren plötzlich wieder gegenwärtig. Wie heißt es in einem ähnlichen Stück: die Feier läuft wie jedes Jahr. Diesmal jedoch mit einem überraschenden Abschluss. Schade, dass nach Dankesworten an die vielen Mitwirkenden und Helfer sowie dem großen Finale eine grandiose Närrische Singstunde zu Ende ging. Aber die Narren brauchen diesmal nicht so lange zu warten, denn im nächsten Jahr ist der Fastnachtssamstag zwei Wochen früher.

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