Mehr als 80 Handwerker präsentierten an zwei Tagen ihre Zunft und lieferten einen interessanten Einblick in das Leben und die Arbeitsweise der Handwerker vor zirka 200 bis 300 Jahren. So konnte man einem Bürstenmacher, einem Brillenmacher, einem Seifensieder, einer Korbflechterin sowie einem Steinmetz, einem Hufschmied und einem Zinngießer bei der Arbeit zuschauen. An einigen Ständen durften Interessierte die alten Arbeitstechniken und -Werkzeuge unter Anleitung auch selbst ausprobieren. Auf diese Weise konnten manche ihre Seidentücher selbst marmorieren und besticken, Schiefertafeln ausschlagen und formen sowie Mosaike legen und brennen. Doch nicht nur die Handwerker- und Verkaufsstände boten Attraktionen und Unterhaltung für jedes Mitglied der Familie: Gaukler, Zauberer, Schlangenmenschen und Geschichtenerzähler unterhielten die Marktbesucher mit ihrem komödiantischen Talent und atemberaubenden Kunststücken.
Kulinarische Spezialitäten wie Kartoffelmöhrenpuffer, Kräuterschmand und Karthäuser-Klößen verbreiteten in der Klosterküche einen herrlichen Duft und lockten eine Vielzahl Hungriger an. Wer hier nicht fündig wurde, konnte alternativ an zahlreichen Ständen im Klosterhof seinen Hunger und Durst mit Flammkuchen, Handkäs mit Musik, Schmand- und Kochkäsebroten, Speisen vom Feuergrill sowie historischem Bier oder Kräuterschnaps stillen.
Der Zunft- und Handwerkermarkt im Klosterhof wird alle zwei Jahre durch den regionalen Verein Klatschmohn Seligenstadt veranstaltet, der sich für die Erhaltung und Förderung des heimatlichen Brauchtums und die Erhaltung und Weitergabe von handwerklichen Fähigkeiten einsetzt.