Fußball-Fans der Region fiebern mit WM-Splitter: Heute wieder „Endspiel“

Jubel in der 95. Minute beim Spiel Deutschland gegen Schweden. Der Durchbruch? Foto: beko

„Der Autokorso- und Raketendichte in Kreuzberg nach zu urteilen, sind wir bereits Weltmeister!“ twitterte der Sohn aus der Bundeshauptstadt, und sein Chef vermochte nichts weiter in die soziale Medienwelt zu verkünden als „Alter Schwede...#gerswe !“

Die Euphorie war riesig am Samstagabend nach dem Schlusspfiff in Sotschi, wenn gleich sich die Fans bis zur fünften Minute der Nachspielzeit wahrlich in Geduld üben mussten.

Herzschlag-Finale! Finale?

Da lagen längst die ersten Herzinfarkt-Patienten in den Krankenhäusern der Region.

Jubel (etwas enthusiatischer als bei Franck Ribery) bei den Herstellern der Fanartikel und Grillwürstchen. Vielleicht geht’s ja doch weiter bei den Fußballern der deutschen Nationalelf in Russland. Aber: Der Weltmeister braucht noch ein Wunder!

Auch wenn die „Momente der Ewigkeit“ offenbar schon in Griffweite sind, glaubt man den Kommentatoren und Journalisten-Kollegen vor Ort: Deutschland 2:1, ich flipp aus. Das Schwarze Meer schwappt über.

Ein Schuss gegen den Frust der vergangenen Tage.

Unglaublich. In Unterzahl belohnt. Doch davor: Tor für die Schweden. Was fummelt ihr da hinten auch rum? Längst sind die Erlebnisse vom Samstag aber schon wieder Makulatur. Und kaufen können sich die Gutverdiener der Nation noch nichts dafür. Grade mal das zweite Gruppenspiel war’s und Portugal zeigte am Montag ähnlich wie Spanien, wie schwer es diesmal gegen die vermeintlichen Underdocks ist.

Alsdann: Ärmel hochgekrempelt, Stutzen gerichtet, Stollen reingedreht und vor allem mental drauf eingerichtet. Heute ist erst mal wieder Endspiel.

Und wenn’s denn heute nachmittag kein 5:1 gegen Südkorea gibt, weiß ich auch nicht...

Spätestens nächste Ausgabe wissen wir dann schon, ob’s mit dem Achtelfinale geklappt hat, das Viertelfinale erreicht worden ist oder die Jogi-Jungs auf dem Heimweg sind... Fast schon ist „Bergfest“ beim vierwöchigen Ausnahmezustand.

Aber übern Berg sind wir noch nicht, erst mal nur vor der Blamage gerettet. Ein schnelllebiges Geschäft heutzutage. (beko)

 

>> AKTUELLE ANMERKUNG: Die deutsche Mannschaft verlor das dritte WM-Gruppenspiel gegen Südkorea mit 2:0 und schied aus.

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