Reduktion auf das Wesentliche bei der Lochkamera / Vortrag bei Fotofreunden Ein Zauber, dem man sich nicht zu entziehen vermag

Der Blick auf das Wesentliche muss bei einer Lochkamera gelingen. Berufsfotograf Stanislaw Chomicki hält am Sonntag, 26. November, einen Vortrag bei den Fotofreunden Seligenstadt. Foto: Veranstalter/p

Seligenstadt (beko/red) – Einen Vortrag in Verbindung mit einer Multivisionsschau hält der Berufsfotograf Stanislaw Chomicki am Sonntag, 26. November. Sein Thema und gleichzeitig seine Passion ist die Lochkamera.

Eine Lochkamera ist ein einfaches fotografisches Gerät und besteht aus einer simplen Box mit einem Loch, durch welches das Licht von außen auf das Filmmaterial im Inneren des Kastens fällt. Das Bild wird also durch die winzige kleine Öffnung in der Vorderseite des Kameragehäuses erzeugt und steht auf dem Filmmaterial zunächst auf dem Kopf. Schärfe und Lichtstärke werden einzig durch die Größe des Loches bestimmt, denn eine Linse oder gar ein Objektiv besitzt eine Lochkamera nicht. Wer mit einer Lochkamera fotografiert, muss einen Kompromiss finden zwischen Schärfe und Lichtstärke des Bildes und genau hierin liegt auch der Reiz dieser technikreduzierten Fotografie. Der besondere Charakter dieser Bilder liegt zudem in der gleichmäßig durchgehenden Tiefenschärfe und leichten Überstrahlungen in den Lichtern.

Für die Einen mag es retro anmuten, für die Anderen ist es die Entdeckung der Langsamkeit in der Fotografie. Serienbildmodus und Millionen von Pixeln sowie viele andere Errungenschaften der Technik sind der Lochkamera fremd, doch die intensive Beschäftigung mit dem Motiv sowie die Planung des Bildes vor der Auslösung sind der Kern der Lochkamera-Fotografie. Diese Archaik bringt den Fotografen in Berührung mit seiner individuellen, ureigenen Ausdrucksweise in der Kunst der Lichtbildnerei. Und genau deshalb haben die so entstandenen Bilder meist einen Zauber, dem man sich nicht zu entziehen vermag.

Der 1957 in Polen geborene Stanislaw Chomicki ist ausgebildeter Werbefotograf und hat 1992 seine Meisterprüfung abgelegt. 2002 führten ihn Lehraufträge an die Fachhochschule Wiesbaden im Fachbereich Kommunikationsdesign. Seit Oktober 2005 ist er Werkstattleiter für den Bereich Fotografie an der Hochschule RheinMain Wiesbaden im Studiengang Kommunikationsdesign. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen im In- und Ausland füllen seine Vita.

Die Fotofreunde Seligenstadt, zu denen Stanislaw Chomicki seit über einem Jahr als aktives Mitglied zählt, freuen sich, alle Kunst- und Fotointeressierten zu dieser Sonderveranstaltung im Rahmen der Jahresausstellung einzuladen.

Veranstaltungsbeginn ist am Sonntag, 26. November, um 16 Uhr im Regio Museum des Klosters Seligenstadt. Zu entrichten sind zwei Euro für den Eintritt ins Museum.