Wenn der Zweitplatzierte den städtischen Zuschlag bekommt

Die Bäume am Bahnhof erfüllen ihren Zweck. Dennoch gibt es juristischen Streit.

Seligenstadt – Wirklich alles in Butter auf dem großen Parkplatz südlich des Seligenstädter Bahnhofsgeländes an der Eisenbahnstraße? Alles ist nach Plan erstellt, die Stellfläche vor der Buswendeschleife seit Monaten in Gebrauch. Indes ist eine Kleinigkeit anders, über die freilich nur Kenner stolpern: Die Bäume, Sträucher und Pflanzen stammen nicht wie ursprünglich geplant von einem Klein-Krotzenburger Gartenbaubetrieb, sondern vom Zweitplatzierten auf der Bieterliste, wie Erster Stadtrat Michael Gerheim einräumt.

Hintergrund: Seligenstädter Stadtverwaltung und Gartenbaubetrieb waren bei der Ausstattung des Parkareals in Streit geraten. Es ging um fast 5000 Pflanzen, die die Einhardstadt bestellt hatte und für die die Firma nach ihren Angaben mit 50 000 Euro in Vorleistung getreten war. Dabei ging es um Spritzmittel und mögliche Spätschäden an Pflanzen und Bäumen, um die Haftungsfrage und um Gutachten.

Mehrere Gesprächstermine blieben ohne Ergebnis. Es begann eine juristische Auseinandersetzung, die weiterhin anhält. Weil es sich um ein laufendes Verfahren handelt, will Gerheim keine weiteren Auskünfte geben.
mho