Drei Tage Fest mit Rockkonzert, Umzug und Programm Die Kerb ist wieder in der Sickenhofener Dorfmitte

Beim Kerbumzug waren die Kerbburschen mitsamt dem diesjährigen Stoffel unterwegs. Der Zugweg führte auch am Neubaugebiet vorbei,   Foto: Kutscher

Sickenhofen (wku) –„Rock im Hof“, Umzug durch die Gassen und Festbetrieb am Kerbplatz – Sickenhofen hat eine der heißesten Kerbfeiern im Gersprenzland erlebt. Nicht nur die tropischen Temperaturen trugen ihren Teil dazu bei, auch das bunte Programm über knapp drei Tage sorgte dafür, dass „die Wutz abging“.

Hatte in den letzten Jahren der SV 58 die Zeltkerb auf dem Sportgelände vor dem Dorf ausgerichtet, luden dieses Jahr die Vereine gemeinsam wie in früheren Jahren in die Dorfmitte ein. Der Turnverein, die Feuerwehr, Ortsverschönerungsverein (OVV), Sportverein 58, die Karnevalisten vom SKV und die Männer vom Angelsportverein teilten sich die Arbeit und boten unterschiedliche Speisen und Getränke an.

Begonnen hatte das Treiben am Samstagabend mit der Veranstaltung „Rock im Hof“.  Dort spielten die Bands The Passenger aus dem Rhein-Neckar-Raum und die Silver Rollator aus Langstadt. Wer nun meinte, dass nur die junge Generation hier vertreten war sah sich getäuscht. Besucher aller Altersgruppen hatten den Weg in den Hof Scheuermann gefunden, wo die Musiker für alle Ohren etwas boten. Moderne Stücke und Oldies aus 40 Jahren Pop- und Rockmusik waren zu hören. Alt und Jung fühlten sich wohl und Kommentare wie „klasse Idee“ oder „prima gemacht“ waren bei den rund 300 Gästen, die dicht gedrängt den Hof bevölkerten, nicht selten.

Christian Mohr, Sascha Kother, Thorsten Scheuermann und Michael Schöffel, vier junge Männer aus Sickenhofen, hatten die Idee zu dieser Aktion. Wir wollten mal den Samstag am Kerbwochenende wieder attraktiv machen, erzählt einer von ihnen. Im Mai haben sie schließlich mit weiteren Helfern ein Programm auf die Beine gestellt. Auch Hedwig Scheuermann fand die Idee toll und erinnerte an Kerbzeiten vor vielen Jahrzehnten, als im Dorfkern immer was los war.

Der kleine, aber bunte Kerbumzug am Sonntagnachmittag brachte Teilnehmer und Zuschauer mächtig ins Schwitzen, aber beim anschließenden Kerbspruch konnten sich alle amüsieren. Achim Frankenberger als Kerbvadder berichtete über Kurioses und Amüsantes, das in den letzten Monaten den Sickenhöfern so passiert war. Da wurde vom vergessenen Kind beim OVV-Fest erzählt oder von der dringlichen Angelegenheit unter Nachbarn, als es ums Ausleihen von Klopapier ging. Stolz ergänzte er auch, dass nach langer Zeit auch wieder mal Kerbburschen mitmachten und an altes Brauchtum anknüpften. Sie hatten auch einen Stoffel dabei, den sie mächtig herumwirbelten, als in der Halle das Kerblied angestimmt wurde. Untermalt wurde der Nachmittag vom Posaunenchor aus Langstadt, der auch mit einer Gesangseinlage sein Talent zeigte.

Die ausrichtenden Vereine boten verschiedene Getränke und Speisen an. So hatten die Kerbbesucher reichlich Auswahl und konnten sich an der Kuchentheke vom Turnverein, am Grillstand der Angler oder am Standplatz des OVV mit Waffeln versorgen und Getränke vom SV und SKV schlürfen. Für die vielen kleinen und großen Besucher luden Schiffschaukel, Schießbude und Kinderkarussell zum Zeitvertreib ein.

Am Kerbmontag trafen sich die Sickenhöfer und Gäste aus anderen Gemeinden zum Frühschoppen und Haspelessen. Auch hier spielten die Langstädter Musiker auf. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Die Kerb hat eine Zukunft, wenn die Vereine gemeinsam aktiv sind und alle Altersgruppen begeistern können.