Portugiesische Tradition gern zelebriert St. Josef Babenhausen zeigt Verbundenheit

Das gibt’s nur einmal im Jahr: Mitglieder der portugiesischen Gemeinde servieren zum Johannisfest Spezialitäten aus ihrer Heimat in St. Josef. Foto: Just

Babenhausen (mj) –   Wie überall in Deutschland dominieren auch in der katholischen Kirchengemeinde St. Josef Bratwürste und Steaks das Grillgut bei besonderen Anlässen. Einmal im Jahr ist am Bruchweg alles anders: Dann landen kleine, ölige Fische auf dem Rost.

Die Sardinen sind fester Bestandteil des Johannisfests in Portugal, das in dem südeuropäischen Land einen besonders großen Stellenwert besitzt. Schon seit geraumer Zeit demonstriert St. Josef die enge Verbundenheit zur portugiesischen Gemeinde in der Stadt und lädt dazu ein, den Ehrentag von Johannes dem Täufer gemeinsam zu begehen. Die kleinen Fischchen dürfen dabei auf keinen Fall fehlen.

Am Samstag stand zuerst ein Festgottesdienst an. Mit Celso Machado Lima aus Groß-Umstadt, Hermann Fuchs aus Schaafheim und Ferdinand Winter von St. Josef zelebrierten gleich drei Pfarrer die Messe, die von der katholischen Kirchenmusik umrahmt wurde. Für die Zweisprachigkeit, portugiesisch und deutsch, sorgte Celso Machado Lima, der aus Brasilien nach Groß-Umstadt kam. „Die Teilnahme von Pfarrer Hermann Fuchs unterstreicht ergänzend zum Johannisfest den Pfarreienverbund, den St. Josef mit Schaafheim und seinen Ortsteilen unterhält“, erläuterte Ferdinand Winter.

Spezialitäten aus der Heimat

Im Anschluss an den Gottesdienst aßen im Pfarrzentrum deutsche und portugiesische Gläubige zusammen zu Abend. Die Südeuropäer kümmerten sich um die Spezialitäten aus ihrer Heimat, die zum Johannisfest wichtiger Bestandteil sind. Dazu zählen neben Stockfischbällchen auch die Sardinen. Diese werden gegrillt und mit Knoblauch oder Zwiebeln zubereitet. Leider musste das Essen aufgrund des unbeständigen Wetters ganz unmediterran nach drinnen verlegt werden. Nichtsdestotrotz demonstrierten die Babenhäuser Katholiken, ganz gleich ob deutscher oder portugiesischer Herkunft, mit ihrer Feier die Einheit im Glauben. Der Geselligkeit kam noch ein weltliches Ereignis zugute: Bei vielen Portugiesen war deutlich die Vorfreude auf den weiteren Abend zu spüren, wo Portugal im Achtelfinale der Fußball-EM antrat. Einige trugen das weinrote Nationaltrikot bereits unter ihrem Hemd beziehungsweise Pullover, um nach dem Johannisfest direkt in den Fußball-Modus überzugehen.