Wellness und Wonneproppen 1. Dietzenbacher Tanzgarde lädt zur lustigen Sitzung

Es gibt zwar auch in der laufenden Kampagne kein Dietzenbacher Prinzenpaar, allerdings begeisterte die Prinzengarde die Besucher. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Mit den Worten „Ich begrüß´ die ganze Narrenschar, so herzlich wie im letzten Jahr“, eröffnete Sitzungspräsident und Vorsitzender der 1. Dietzenbacher Tanzgarde, Holger Arnold, die große Sitzung unter dem Motto „Unner aam Dach“. Mit einem dreifach donnernden „Ditzebach Helau“ läutete der Verein die heiße Phase der fünften Jahreszeit im Bürgerhaus-Capitol ein.

 Dass der Name „Tanzgarde“ dabei Programm ist, zeigten neben den Garde- und Showtänzen der einzelnen Gruppen vor allem die Solotänze. Mit augenscheinlicher Leichtigkeit wussten sowohl Mark Wieser als auch Caroline Krah ihre Tanzbeine zu schwingen und mit Luftsprüngen, Spagat und einem ständigen Lächeln auf den Lippen das Publikum zu begeistern. Mit Bravour zeigte auch Lara-Marie Moritz, etwa mit einhändigen Überschlägen eindrucksvoll ihr tänzerisches Können und mit ihrem Bühnendebüt bei einer großen Sitzung verzauberte zudem Marie Niemann als kleine Hexe die Zuschauer im Saal. Als wahre Publikumslieblinge entpuppten sich wieder die Wonneproppen. Im vergangenen Jahr noch als Bienchen durch den Saal geschwirrt, tanzten sich die kleinsten der Tanzgarde diesmal als Cowgirls in die Herzen der Gäste.

Diese waren von Cowboys und Teufelchen bis zu Minions bunt gemischt. Als Seeräuber und Marquis de Paris verkleidet, mischten sich auch Bürgermeister und Erster Stadtrat unter das närrische Volk. Die Feierstimmung im Kuppelbau war nicht von Beginn an auf Hochtouren, wuchs aber nicht zuletzt durch regelmäßige Stimmungskanonen des Elferrats und die gekonnten Lachmuskel-Angriffe aus der Bütt heraus stetig an.

Von den Widrigkeiten des Alltags

Eine anfängliche Unruhe im Saal machte es den Büttenrednern dabei nicht einfach. Schlussendlich konnte aber durch die mit Mundart vorgebrachten aberwitzigen Widrigkeiten des Alltags, die die Urgesteine der regionalen Fastnacht von der Bühne in Richtung Publikum schmetterten, auch der Letzte zum Zuhören und Lachen gebracht werden. Bei der nicht immer ganz jugendfreien Sichtweise eines Dreizehnjährigen auf das Älterwerden oder der Wellness Kur von Zwillingen, die zusammen durch „dick und vollschlank“ gingen, waren Lachtränen vorprogrammiert. In bester Marching-Band-Manier heizten die „Icebreakers“ der Stadtgarde Offenbach und der „Drumcorp Schwanheim“ mit ihren Rhythmen den Saal auf und den Gästen ein, die sich dabei weder dem Aufstehen, noch dem Mitklatschen erwehren konnten.

Ein Wermutstropfen war das auch in diesem Jahr, zum fünften Mal in Folge fehlende Prinzenpaar. Eine Antwort darauf, warum sich niemand finde, hatte auch Vorsitzender Arnold nicht parat. „Wir haben alles versucht, aber wir wollen und können niemanden zwingen. Das muss von Herzen kommen“, erklärte er. Für die kommende Jubiläumskampagne - 2018 feiert die Tanzgarde ihr 40-jähriges Bestehen - hofft er aber wieder auf Dietzenbacher Hoheiten. „Prinzenpaar zu sein, ist das größte was einem passieren kann“, richteten sich Manuela und Christian Schreiner an das Publikum.

Hoffen auf weitere Gönner

Sie saßen in der Kampagne 2005/2006 gemeinsam auf dem närrischen Thron. „Davon zehren wir heute noch“. Sowohl finanziell, als auch mit Rat und Tat wollen beide ein mögliches Prinzenpaar für das Vereinsjubiläum unterstützen und hoffen auf weitere Gönner.

Ganz ohne königlichen Glanz aber musste die Sitzung dann doch nicht auskommen. Mit Prinz Mario I. und Prinzessin Judith I., vom Tanzsport- und Karneval Verein „Narrhalla 1946“ aus Messel, sowie seiner Tollität Prinz Christian I. und ihrer Lieblichkeit Prinzessin Svenja I., vom Karneval Verein „OKV“ aus Lederanien, wie Offenbach in der fünften Jahreszeit heißt, beehrten gleich zwei ganze Hofstaaten am Abend die Kreisstadt mit ihrem närrisch-königlichen Glanz.

Von Lachtränen über beeindruckende Tanzaufführungen bis zu ausgelassenem Feiern an den Tischen war am Schluss für jeden etwas dabei und die anschließende Polonaise durch das Capitol führte sowohl die Gäste als auch die Akteure des Abends nahtlos in die bis in die Nacht dauernde After-Show-Party „unner aam Dach“.

Fotos von der Veranstaltung gibt's in der großen StadtPost-Bildergalerie