Hilfe bei der Identifizierung ADFC Dietzenbach und Polizei geben bei Codieraktion Tipps

Milan Majkic (links) und Ali Mekadmi, vom ADFC Ortsverband, kümmerten sich um das Gravieren der Rahmen. Durch den 16-stelligen Code kann die Polizei im Verdachtsfall zweifelsfrei den Besitzer des Fahrrades feststellen. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – In der Kreisstadt wurden im vergangenen Jahr rund 90 Räder als gestohlen gemeldet. „Damit liegen die Fallzahlen unter dem hessischen Durchschnitt“, sagt Marco Böhm von der Dietzenbacher Polizei.

Der Oberkommissar war bei der jüngsten Codierungsaktion des ADFC Ortsverbandes Dietzenbach dabei und gab Tipps zur Diebstahlprävention. „Viele Schlösser sehen toll aus, sind aber mit einem Seitenschneider schnell geknackt“, sagte Böhm, und riett, ebenso wie der Verband der Schadenversicherer zu Falt- oder Bügelschlössern.

„Man braucht schon schweres Gerät, um diese Schlösser zu öffnen“, sagte Böhm weiter. Etwa 70 bis 100 Euro kann ein sicheres Schloss kosten. Bei teilweise vierstelligen Kaufpreisen für ein Fahrrad, lohnt sich diese Investition allemal. Nur etwa 15 Minuten dauert es, bis die individuelle Zahlen- und Buchstabenreihenfolge in den Fahrradrahmen eingraviert ist. In diesem Code sind unter anderem Informationen wie Stadt, Straße und Hausnummer enthalten, die der Polizei eine zweifelsfreie Identifikation des Besitzers ermöglichen.

Günther Henrichs wollte auf Nummer sicher gehen. Er war aus Offenthal gekommen um sein neues E-Bike codieren zu lassen, sein altes Rad war auch codiert. „Ich schließe mein Rad zwar immer mit Rahmenschloss und Kette ab, aber wenn es doch mal gestohlen wird, hilft der Code sicher beim wieder Auffinden“, sagte er. Zum ersten Mal bei einer solchen Aktion dabei war Ellen Lehr. „Ich habe mir erst vor ein paar Tagen ein neues Fahrrad gekauft. Von der Aktion habe ich in der Zeitung gelesen und gedacht, das passt ja, da gehe ich gleich hin“, sagte die Dietzenbacherin.

Gravur alleine schützt nicht

Die Gravur alleine kann selbstverständlich nicht vor Diebstahl schützen. Wenn das Rad gestohlen wird, hilft der 16-stellige Code aber bei der Identifizierung und Zuordnung des Besitzers. „Diebe haben es schwer, ein codiertes Rad zu verkaufen“, sagt die Vorsitzende des ADFC Ortsverbandes Dietzenbach, Gabriele Geerligs. Seit Mitte der 1990er Jahre führt der Ortsverband Codierungsaktionen in der Kreisstadt durch. „In den vergangenen Jahren hatten wir immer zwischen 20 und 30 Räder hier“, sagt Geerligs.

Wenn das Rad nicht codiert ist, sollte zumindest die Rahmennummer bekannt sein. In einem Fahrradpass können sowohl diese Nummer als auch sonstige Daten des Rades eingetragen werden. „Dafür gibt es auch eine spezielle Fahrradpass-App für das Smartphone“, weiß Böhm. In der heutigen Zeit, wo ein Smartphone für viele zum ständigen Begleiter gehört, ist damit bei einem Diebstahl zumindest sicher, dass die Polizei und die Versicherung alle nötigen Daten zur Identifizierung schnell bekommen können. Denn, mal ehrlich, könnten sie der Polizei beweisen, dass das Rad ihnen gehört?

Am Ende der Aktion sind 33 Räder codiert, geben ihren Besitzern damit ein höheres Sicherheitsgefühl und der Polizei die Möglichkeit, bei einem Verdacht auf Diebstahl zu erkennen, ob der Fahrer auch der rechtmäßige Besitzer ist. Informationen zur Arbeit und zu Aktionen des ADFC, sowie zur Fahrradpass-App gibt es unter www.adfc-dietzenbach.de.