Türkisch-Deutsche Gesundheitsstiftung setzt neue Projekte um Bewährte Hilfe

Die nächsten Schritte sind geplant: Rafet Solak wird mit der TDG Projekte im Bereich Gesundheit und Bildung umsetzen.

Dietzenbach – Langzeitarbeitslose zu Pflegekräften umschulen: Das Projekt der türkisch-deutschen Gesundheitsstiftung (TDG) mit Büro in Dietzenbach hat sich bewährt, berichtet Rafet Solak, TDG-Vorstandsberater, mit Stolz. „Wir werden das Programm jetzt erweitern, weil ein so hoher Bedarf da ist“, sagt er weiter.

Dieses Mal wird die Stiftung jedoch nicht mit der Main Arbeit in Offenbach, sondern mit der Pro Arbeit und dem Kreis Offenbach zusammenarbeiten.

In der ersten Runde hatten sich elf Arbeitslose gefunden, die an der Umschulung teilnehmen wollten. Nun hofft das Team der TDG, dass sich zwischen 20 und 25 geeignete Kandidaten finden.

Das Projekt startet mit einer dreimonatigen Schulung. Dabei liegt der Fokus etwa auf den Themen Gesundheit, Ernährung, medizinische Fachbegriffe und auf interkultureller Sensibilität sowie Einfühlungsvermögen, wie Solak mitteilt. „Es ist wichtig, dass man den Menschen nicht nur körperlich, sondern auch geistig hilft, um die Ursache für ihre gesundheitlichen Probleme herauszufinden“, führt er weiter aus.

Im Anschluss machen die Teilnehmenden ein neunmonatiges Praktikum in einem Altenheim. Wird die Umschulung erfolgreich beendet, werden die frischgebackenen Pflegekräfte mit einem staatlich anerkannten Zertifikat ausgezeichnet. „Die meisten Kandidaten aus der ersten Runde arbeiten mittlerweile in einem Pflegeheim“, berichtet Solak. Alle anderen würden weiterhin geschult, damit sie noch fitter werden.

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Doch die Umschulung von Langzeitarbeitslosen zu Pflegekräften ist nicht das einzige Projekt, das die türkisch- deutsche Stiftung nun im Kreis und somit auch in Dietzenbach umsetzen will. Denn sowohl die Aktionen „Frühstart“, die für den Kindergarten konzipiert ist, wie auch „Frühstart macht Schule“, sollen in der Region umgesetzt werden. Im Zusammenhang mit dem Projekt für Kitas wird Erziehern vermittelt, wie sie Mädchen und Jungen beim Erlernen der deutschen Sprache helfen können. Die Pädagogen lernen außerdem etwas über kulturelle Prägungen und unterschiedliche Kulturen. Zudem ist die Arbeit mit den Kindergarteneltern ein wichtiger Bestandteil von „Frühstart“. Es werden mehrsprachige Mütter und Väter zu Elternbegleitern ausgebildet. „Sie sollen Eltern mit Migrationshintergrund helfen, mit den Erziehern zu kommunizieren“, erläutert Solak.

Bei „Frühstart macht Schule“ würden Eltern indes im letzten Kita-Jahr auf den Wechsel ihrer Töchter und Söhne in die Grundschule vorbereitet. „Sie brauchen das Wissen, um ihr Kinder gut fördern zu können“, sagt der Geschäftsführer des Dietzenbacher Unternehmens „Solution Plus“.

Bereits in der Region umgesetzt hat Solak mit der TGD unter anderem eine Corona-Aufklärungs-Kampagne. Dabei stand die Wichtigkeit der Impfung im Mittelpunkt. Sie seien sowohl in Moscheen, wie auch in Kirchen, Synagogen und bei Vereinen und Verbänden gewesen, berichtet Rafet Solak. Man habe dabei über 10 000 Menschen erreicht und dafür den hessischen Integrationspreis für Gesundheit erhalten.

Von Anna Scholze