Christus-Gemeinde Dietzenbach mit Umweltmanagement-System zertifiziert Bewahrung der Schöpfung

Dietzenbach (scho) – Jetzt ist der Grüne Hahn endgültig in der Evangelischen Christus-Gemeinde Dietzenbach gelandet.Nicht etwa auf dem Dach der altehrwürdigen Kirche an der Darmstädter Straße, dort bleibt das Wahrzeichen golden. Aber in Form einer außergewöhnlichen Auszeichnung der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau (EKHN). In einem besonderen Gottesdienst erhielt die Gemeinde kürzlich das Zertifikat für das gleichnamige Energie- und Umweltmanagementsystem der EKHN.

Damit kann sich die Christus-Gemeinde durchaus als Vorreiter in Sachen Umweltschutz betrachten. Ist sie doch im Dekanat Rodgau die erste und in der Landeskirche die dritte Gemeinde, die das Zertifikat erhalten hat.

Vier Jahre kontinuierlicher Arbeit für Umweltschutz und Energieeffizienz sind der Auszeichnung vorausgegangen. Im Mai 2012 hatte die Synode der EKHN ein integriertes Klimaschutzkonzept beschlossen.

Der Grüne Hahn als Energie- und Umweltmanagementsystem ist ein Teil davon und unterstützt nachhaltigen Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung.

„Der Weg bis zum heutigen Tag war lange und manchmal bestimmt auch nervig“, sagte Dekan Carsten Tag im Rahmen des Auszeichnungs-Gottesdienstes. Dennoch habe das Team der Gemeinde immer an das Ziel geglaubt, „umso größer ist mein Respekt, mein Dank und meine Anerkennung“. Die Gemeinde habe ihren Worten, mit denen sie das Vorhaben ankündigte, auf beeindruckende Weise Taten folgen lassen.

Um den Grünen Hahn tatsächlich erlebbar zu machen, hatte sich in der Christus-Gemeinde schon früh ein Umweltteam gegründet.

Projekt mit Herzblut und Tatkraft vorangetrieben

Bestehend, wie Pfarrer Manfred Senft betonte, „aus fünf Männern, die mit viel Herzblut und Tatkraft das Projekt vorangetrieben haben“. Einen ausdrücklichen Dank richtete er daher an Stefan Fenchel, Wolfgang Knecht, Jürgen Laube, Hans-Erich Scholze und Naili Yücevardar. Im Laufe der Zeit musste das Team tatsächlich immer wieder auch Rückschritte verkraften. Stand doch zu Beginn der Arbeit eine umfassende Analyse an, die den Vorschriften der Landeskirche genügen musste. Alle zur Gemeinde gehörenden Gebäude wurden analysiert, ein Datenverlauf zu Ressourcen wie Strom, Wasser, Gas und Fernwärme angelegt, Raumnutzungen und Einkäufe überprüft und nach Optimierungen gesucht. Die Aussage „Umweltbewusstes Handeln ist eben mehr als Stromsparen“ wurde mit der Zeit zur festen Leitlinie. Dazu kam der Blick auf Sicherheitsmaßnahmen wie Brandschutz und Arbeitsschutz.

Motivierend sei gewesen, dass es aber nicht nur um Theorie gegangen sei, sondern sich mit der Zeit auch ein eindeutiger Bewusstseins-Wandel mit Taten gezeigt habe, sagte Team-Mitglied Wolfgang Knecht. So ging der Blick Richtung Tierschutz mit einem Falkenhorst auf dem Kirchturm und Einstiegsluken für Fledermäuse. Auch der Einkauf wurde nachhaltiger und ökologischer organisiert, mittlerweile verfügt die Gemeinde etwa über einen Eine-Welt-Kiosk. Tatkräftig tauschte das Team auch Pumpen, Dichtungen und Lampen aus und erreichte damit erste Energieeinsparungen in hohem Maße. Als eines der Highlights entpuppte sich der Nachwuchs. Unter Anleitung von Andrea Ullrich etablierte sich die Gruppe „Naturstrolche“ als Hüter der Umwelt. „Unser Ziel war es immer, das Wohlbefinden für den Menschen zu erhalten und dabei so viele Ressourceneinsparungen wie möglich zu initiieren“, betonte Knecht.

Die Bewahrung der Schöpfung meine grundsätzlich einen andauernden und lebendigen Prozess, in dem auch jeder Einzelne gefragt sei, gab Dekan Tag den Anwesenden mit auf den Weg. Es sei Zeit für einen Wandel, weg von der Herrschaft der Menschen und hin zum Schutz der Schöpfung. „Nach dem Motto fürsorglich, nachhaltig und achtsam.“

Dass der Grüne Hahn jetzt nicht wieder in Vergessenheit geraten dürfe und dauerhaft weiter etwas bewirken müsse, hob auch Wolfgang Knecht hervor. „Wir befinden uns in einem ständigen Prozess.“ Jetzt, mit der Zertifizierung beginne die eigentliche Arbeit erst.