Entstanden seien in seinem Verlauf rund 20 Collagen und Bilder, die zeigten, wie existenziell eine Heimat für jeden Menschen sei. Sie sind bis Donnerstag, 26. September, zu den Öffnungszeiten, Montag bis Freitag jeweils zwischen 7:30 und 17Uhr, im Foyer des Kreishauses in der Werner-Hilpert-Straße 1 in Dietzenbach zu sehen.
380 Flüchtlinge leben derzeit in Obertshausen. „Damit die Geflüchteten ein Gesicht und eine Persönlichkeit bekommen, wollten die Malteser ihre Fluchtgeschichten ins Bewusstsein der Bürger rücken, über die Herkunftsländer informieren und so Verständnis für die Situation der Menschen aus Syrien oder Afghanistan schaffen“, beschreibt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger den Hintergrund der Ausstellung. Die Idee zu dem Kunstprojekt der besonderen Art hatten den Angaben zufolge die Ehrenamtskoordinatorin der Malteser, Katy Walther, und Annegret Kraus von der städtischen Flüchtlingshilfe. Beherzt hätten beide auch die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen und ihren kreativen Ansatz entschlossen umgesetzt.
„Einen Abend konnten sich die geflüchteten Männer und Frauen künstlerisch mit ihrer alten und ihrer neuen Heimat auseinandersetzen“, erläuterte Claudia Jäger. „Dazu stellten die Geflüchteten Fotos aus ihren Herkunftsländern zur Verfügung; aber auch Motive von Orten, die sie heute in Obertshausen gerne besuchen und sozusagen ihre „neue Heimat“ nennen. Die Fotos wurden kopiert, ausgedruckt und auf Zeichenkarton geklebt. Aufgabe der Flüchtlinge war es schließlich, die Szenen auf den Fotos mit Wachsmalstiften weiter zu malen oder künstlerisch in neue Zusammenhänge zu bringen.“
Als Projektpaten und Unterstützer konnten die beiden Obertshäuser Künstler Alice Schütte und Jörg Engelhardt vom „Atelier im Garten“ gewonnen werden, die den Flüchtlingen während des kreativen Prozesses mit Rat zur Seite standen und auch künstlerische Unterstützung leisteten. Am Ende kamen beeindruckende Kunstwerke heraus, die in der Mehrzahl Landschaften und Szenen aus der alten Heimat zeigen und die Sehnsucht der Geflüchteten nach ihrem früheren Leben unterstreichen.
„Wir waren tief bewegt, wie sich die geflohenen Menschen auf unser Kunstprojekt eingelassen und welche Einblicke sie uns in ihr Innerstes gewährt haben“, fasst Katy Walther die Ergebnisse des Kunstprojekts zusammen. „Wir haben zudem kreative Talente entdeckt, die nun über eine Kunst- und Kreativgruppe der Malteser unter der Leitung von Jörg Engelhardt weiter gefördert werden.“