Johann-Strauß-Orchester Frankfurt spielte bei Neujahrskonzert Wenn die Christel von der Post ungarische Hochzeit feiert

Das Neujahrskonzert in Dietzenbach stand in diesem Jahr unter dem Motto „Highlights der Goldenen und Silbernen Operettenära“. Das Orchester, das bereits zum 20. Mal in Dietzenbach gastierte, hatte wieder besondere Stücke mitgebracht und extra zu diesem Jubiläum wurden die zwei bekannten und stimmgewaltigen Solisten Christiane Linke und Stefan Lex eingeladen. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Wenn sich das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt wieder einmal die Ehre gibt, dann ist „Operettenglanz“ angesagt.

Dieses Jahr stand das Neujahrskonzert unter dem Motto „Highlights der Goldenen und Silbernen Operettenära“. Das Orchester, das bereits zum 20. Mal in Dietzenbach gastierte, hatte wieder besondere Stücke mitgebracht und extra zu diesem Jubiläum wurden die zwei bekannten und stimmgewaltigen Solisten Christiane Linke und Stefan Lex eingeladen.

So erlebten Musikliebhaber der leichten Muse im nahezu ausverkauften Kapitol des Bürgerhauses ein sehr unterhaltsames, amüsantes und obendrein informatives Programm. Moderator des Abends war der langjährige Dirigent des Johann-Strauß-Orchesters Stefan Ottersbach, der auch Dirigent der „Frankfurter Sinfoniker“ ist.

Nach der Eingangsrede des Ersten Stadtrats Dieter Lang begrüßte Ottersbach die Gäste mit den Worten „Da sind wir schon wieder. Herzlich willkommen zum Neujahrskonzert 2017. Wir freuen uns, dass wir in diesem großartigen Konzertsaal wieder spielen dürfen.“

Nach einer kurzen Einführung zum weiteren Verlauf des Abends, spielte das Orchester zum Auftakt das Lied „Märchentraum der Liebe“, aus der Operette „Die ungarische Hochzeit“, von Nico Dostal. Das Lied wurde von keinem anderen als Tenor Stefan Lex gesungen. Lex, der unter anderem aus den ARD - Fernsehsendungen „Kein schöner Land“ und „Heimatklänge“ bekannt ist, verfügt über eine gewaltige Stimme, die den letzten Winkel des Kapitols erfasste und das Publikum begeisterte.

Als nächstes sang Sopranistin Christiane Linke ihr Entree-Lied „Ich bin die Christel von der Post“, aus der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller. Linke verfügt über eine herrlich klare Stimme und begeisterte mit ihrer ausdrucksstarken Gestik und ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz. Das Publikum wurde an diesem Abend mit weiteren weltbekannten Lieder wie „Freunde, das Leben ist lebenswert“, dass aus der Operette „Giuditta“ von Franz Léhar stammt, „Komm mit nach Varasdin“, aus der Operette „Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán und vielen weiteren bekannten Stücken verwöhnt. Die Aufführung kam so gut an, dass das Orchester erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen durfte. Den Abschluss bildete der 1848 in Wien uraufgeführte und weltbekannte „Radetzky-Marsch“, der aus der Feder von Johann Strauss (Senior) stammt.

„Wir haben diesmal die Highlights der goldenen und silbernen Operettenära zusammengestellt“, sagte Heinz Ecker, Leiter des Johann-Strauß-Orchester Frankfurt.

Als „Goldene Ära“ wird der Zeitabschnitt von 1860 bis 1900 bezeichnet, der wesentlich von Johann Strauss (1825-1899) geprägt wurde, während die anschließende „Silberne Ära“ den Zeitraum von 1900 bis 1920 umspannt und von Operettengrößen wie Franz Lehár und Emmerich Kálmán geprägt wurde.

Der Kontakt zwischen dem Veranstalter des Abends, der Musikschule Dietzenbach, und dem Johann-Strauß-Orchester Frankfurt ist vor vielen Jahren über die an der Musikschule tätige Gesangslehrerin und Mezzosopranistin Gabriela Tasnadi zustande gekommen.

Der Kalender des Johann-Strauß Orchester Frankfurt ist im Übrigen prall gefüllt. „Heute war bereits unser achtes Konzert in diesem Jahr“, erläuterte Ecker. „Am Sonntag, 15. Januar spielen wir gleich an drei verschiedenen Orten, um 11 Uhr in Butzbach, um 16 Uhr in Bruchköbel und um 20 Uhr in Kronberg.“