Aktion „Frühjahrsputz“ im Stadtgebiet Dietzenbacher räumen auf

Die zehnjährige Salma (links) und die siebenjährige Yasmina schnappen sich den Müll im Westend. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Insgesamt waren am vergangenen Samstag 275 freiwillige Helfer in 30 Gruppen zum Frühjahrsputz in der Stadt unterwegs. Haci Kayacik von den Städtischen Betrieben verteilte auf dem Gelände des Wertstoffhofes noch blaue Müllsäcke, Handschuhe und Greifzangen an einige Teilnehmer, da klingelte das Telefon. „Es haben sich gerade noch drei weitere Personen zum Putzen angemeldet“, sagt Mark Friedrich, der für die Organisation der Aktion „Sauberhaftes Dietzenbach“ zuständig ist. Über weitere Hilfe freue man sich immer, ergänzt er.

Mit ihren Greifzangen sammeln die Schwestern Salma und Yasmina im Westend herumliegenden Müll ein. „Mir gefällt es sauber einfach besser als schmutzig“, erklärt die zehnjährige Salma ihre Motivation. Nicht weit entfernt machen sich auch Sebastian (10 Jahre), Philipp (9) und Niklas (7) daran, Chipstüten oder Schnapsflaschen aus den Bepflanzungen an der Frankfurter Straße zu fischen. Sogar eine volle Windel sei dabei gewesen, berichtet Sebastian. „Das war voll eklig“ sagt Niklas.

Verpackungsmüll und Zigarettenkippen seien am häufigsten zu finden, erklärt Britta Klickermann. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter Lucie ist sie rund um die Waldorfschule im Einsatz, säubert Gebüsche und den Randstreifen Richtung Straße. Mit ihrer Greifzange schnappt sie sich die nächste Getränkedose. „Die sind pfandfrei und liegen hier überall rum“, ärgert sie sich. Anderthalb Säcke voll haben sie in kurzer Zeit zusammen, das meiste davon lag im Straßengraben.

Auf die Frage nach seltsamen Fundstücken muss die elfjährige Lucie nicht lange überlegen: „Ich dachte erst, es ist nur ein Stück Stoff“. Am Ende aber war es tatsächlich eine Unterhose, die im Straßengraben lag. Neben Plastikflaschen oder einem Nummernschildrahmen sind es vor allem Kleinigkeiten, die achtlos in der Natur landen. Wenn man mal anfange, was aufzusammeln, bekomme man schnell einen Blick dafür, wo etwas liegt. „Dann sieht man immer mehr“, erläutert Klickermann.

Als Schnittstelle zwischen den freiwilligen Helfern und den städtischen Mitarbeitern hat Haci Kayacik ständig etwas zu organisieren, sein Handy steht kaum still. „Wir haben einen Fernseher gefunden“, berichtet ihm eine Helferin am Telefon. Kayacik schickt einen Wagen zum Abholen vorbei. Eine Gruppe Jugendlicher vom Projekt „Mitternachtssport“ hat sich im Spessartviertel an die Arbeit gemacht und entmüllt unter anderem das sogenannte Innenohr. Viele Zigarettenpackungen und vor allem Glasscherben habe man im Gras gefunden, erzählt Badar Meftah. Sieben Müllsäcke sind hier zusammengekommen, berichtet Betreuer Nevres Kaya, der mit „seinen Jungs“ schon öfter dabei war, wenn zum Saubermachen gerufen wurde. „Die Jungs haben sofort ja gesagt, als es ums Mitmachen ging“, erzählt er. Auch der 15-jährige Constantin ist dabei. Er wohnt direkt gegenüber, erzählt er und sehe wie Leute immer wieder einfach ihren Müll fallen lassen, statt ihn in Mülleimer zu werfen. Das ärgere ihn.

Etwa 25 Kubikmeter Restmüll sind am Ende des Vormittages aus dem Stadtbild verschwunden. Zum Abschluss sind die Helfer in das Bildungshaus eingeladen, zur Stärkung gibt es Suppe mit Würstchen. Obendrein gibt es für jeden Helfer ein kleines Dankeschön bereit – einen Zehnerpack Biomülltüten und einen Gutschein fürs Waldschwimmbad.