Bildungshaus: Beim Seniorentreff gibt es wichtige Infos für ältere Menschen Dubiosen Anbietern nicht vertrauen

Antworten auf wichtige Fragen erhalten die Teilnehmer des Seniorentreffs. Gesprochen wird etwa über die Nebenkostenabrechnung.

Dietzenbach – Es ist Treffpunkt, Beratungsstätte und Zufluchtsort: Das Bildungshaus ist zu einem wichtigen Ort in Dietzenbach geworden. Bereits seit zehn Jahren gehen Jung und Alt hier aus und ein. Und das nimmt unsere Zeitung nun zum Anlass, um ein paar Angebote aus dem „Bunten“, wie es aufgrund seiner Fassade heißt, vorzustellen. Dieses Mal geht es um den Seniorentreff der Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Bei dem Seniorentreff im Bistro des Bildungshauses geht es nicht nur um den neusten Klatsch und Tratsch. Vor allem erhält die betagte Runde montags allerlei Informationen zu den Themen Altenhilfe- und Gesundheitssystem. „Ich richte mich dabei nach dem Bedarf der Teilnehmer“, sagt der Awo-Migrationsberater Foad Achkif, der gemeinsam mit Aysegül Virit den Treff leitet. Da einige der Teilnehmenden Schwierigkeiten gehabt hätten, Nebenkostenabrechnungen zu bezahlen, sei etwa die Verbraucherzentrale zu Besuch gewesen und hätte mit der Gruppe über das richtige Heizen und Lüften gesprochen. Auch sei das Unterschreiben von Verträgen ein Thema gewesen. Hierbei ging es vor allen Dingen darum, dass diese nicht immer mit „geschlossenen Augen“, also auf die Schnelle unterschrieben werden sollen, so Achkif. Denn bei den Senioren würden nicht selten dubiose Anbieter an der Tür klingeln, beziehungsweise anrufen. Ein weiteres Problem, das die Männer und Frauen beschäftigt, sind behördliche Briefe und Formulare, die ausgefüllt werden müssen. Nicht jeder spricht ausreichend Deutsch, sodass er imstande ist, alles zu verstehen. Zwar unterstützt auch etwa Ismet Küpelikilinc vom Verein für Kultur und Bildung in seiner Migrationsberatung die älteren Menschen. Geht es nach ihnen, braucht es jedoch mehrere Ansprechpersonen. Denn bei Küpelikilinc seien stets lange Warteschlangen, so dass einige der Anstehenden irgendwann aufgeben würden, wie sie während des Seniorentreffs am vergangenen Montag berichteten. An diesem Punkt greift allerdings Achkif auf Nachfrage ergänzend ein und verdeutlicht, dass es in Dietzenbach durchaus noch weitere Anlaufstellen gibt. Dazu gehören etwa die Formularhilfe im Bildungshaus und eine weitere Migrationsberatung im Beratungszentrum Mitte. Was bei all diesen Angeboten jedoch nicht zu leisten sei, sei eine „Eins-zu-Eins-Betreuung“, die sich jedoch viele der Migranten wünschen würden.

Nachholbedarf sieht Achkif hingegen beim Thema Rente. „Dietzenbach braucht da mehr Beratung“, sagt er. Und auch im Gespräch mit den Senioren während des Treffs zeigt sich, dass eine Nachfrage nach mehr Informationen vorhanden ist. Einige von ihnen wissen nicht, ob und welche Ansprüche sie aufgrund ihrer Migrationsgeschichte haben. Der Sozialarbeiter der Awo plant deshalb, demnächst einen Gast einzuladen, der mit den älteren Menschen über ihre Pension sprechen kann.

Während noch nicht feststeht, wann die Informationsveranstaltung stattfindet, ist jedoch gewiss, dass der nächste Ausflug nach Wiesbaden gehen soll. Denn das Angebot des Seniorentreffs, der durch die Stadt bezuschusst wird, beschränkt sich nicht nur auf die Räume des Bildungshauses. So war die Gruppe bereits im Historischen Museum Dietzenbach und besuchte das ZDF-Zentrum in Mainz. Dieses Mal geht es am Montag, 5. Dezember, auf den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt.

Von Anna Scholze