Dietzenbacher lassen eine alte Tradition wieder aufleben Das Ei, das am weitesten rollt, ohne kaputt zu gehen, gewinnt

Beim Ostereier-Schnibbeln, bei dem Ostereier den Hang des Wingertsberges hinunter gejagt werden, lassen die Dietzenbacher eine alte Tradition wieder aufleben: Das Ei, das am weitesten rollt, ohne kaputt zu gehen, gewinnt. Foto: Svhmedemann

Dietzenbach (liz) – Es verheißt nichts Gutes, wenn das Aufeinandertreffen von Eierschale und Untergrund hörbar ist.

Mit konzentriertem Blick setzt die amtierende „Eierschibbel-Königin“ Elke Schott zum Wurf an, doch ein Knacken nimmt ihr die Euphorie. Das blaue Exemplar soll nicht das letzte Ei bleiben, das bei diesem Wettbewerb zu Bruch geht.

Zwölf Dietzenbacher haben sich zusammengetan, um Ostereier den Hang des Wingertsberges hinunter zu jagen – und lassen damit eine alte Tradition wieder aufleben. „Das Ei, das am weitesten rollt und heil bleibt, hat gewonnen“, erläutert Axel Schäfer. Dafür habe jeder Spieler drei Versuche. „Wenn das Ei unbeschadet liegen bleibt, darf man es weiterschibbeln“, sagt er. Doch wenn es dann kaputt geht, scheide man aus.

Die Regeln für den „Wettkampf“ habe er aus dem Gedächtnis niedergeschrieben und ein wenig abgeändert. „Das Schibbeln gehörte früher in Dietzenbach zum Osterfest dazu“, erinnert sich Sabine Hain. Ebenso die „Ostergärtchen“, die Dietzenbacher Kinder aus kleinen Holzscheiten und Gras gebaut haben.

„Dabei durfte man ein kleines Tor nicht vergessen, damit der Osterhase auch reinkam“, sagt sie und lacht. Genügend Schibbelerfahrung hat auch ihr Mann Veit Hain in Kindheitstagen gesammelt und läuft Elke Schott den Rang ab. Stolz nimmt er den Pokal entgegen. „Dafür habe ich täglich geübt“, scherzt der neue Dietzebacher Schibbelkönig.