Jugendliche sammeln Ideen für Wohngebiete Das eigene Viertel gestalten

Problemstellen markieren: Jugendliche stört etwa Müll und Vandalismus im südöstlichen Quartier. Außerdem wünschen sie sich Möglichkeiten zum Treffen.

Dietzenbach – Grund zur Freude haben in Dietzenbach derzeit insbesondere die Jugendlichen. Denn die Kreisstadt bewarb sich für das Sonderförderprogramm des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration „Wir für unser Quartier – junge Menschen beteiligen sich in ihren Lebensräumen“ und erhielt dabei gleich zwei Mal 10.000 Euro.

Beworben hatte sich die Stadt mit den Quartieren „Wohngebiet Süd-Ost“ und „Östliches Spessartviertel“. In ersterem Stadtteil konnte die Koordinierungsstelle Gemeinwesenarbeit in einem ersten Schritt einen Beteiligungsworkshop unter dem Motto „Ihr für euer Quartier“ im Haus der Integration veranstalten.

Dabei hatten 20 Jugendliche einen Nachmittag lang die Möglichkeit, ihre Verbesserungswünsche einzubringen. Dazu markierten sie auf einem Planbanner problematische Stellen im Quartier und machten gleichzeitig Verbesserungsvorschläge.

Außerdem erkundeten die jungen Dietzenbacher mit einem Actionbound – einer digitalen Schnitzeljagd – in Kleingruppen das Viertel zwischen Haus der Integration und der „Richter Wohnanlage“. Dabei zeigte sich, dass insbesondere der herumliegende Müll, Vandalismus und fehlende Möglichkeiten zum Treffen die Mädchen und Jungen störten. Außerdem wünschten sie sich eine Erweiterung der Spielmöglichkeiten im Boxprojekt. Ganz oben auf ihrer Liste stand dabei ein multifunktionaler Spieltisch auf dem man Billard und Tischtennis spielen kann.

Ihre während des Workshops hervorgebrachten Ideen sollen nun im im Anschluss stattfindenden Beteiligungsprojekt umgesetzt werden. Dabei wollen die Jugendlichen mit gutem Beispiel vorangehen und mit einer „Aktion sauberer Spielplatz“ starten. Um ihrem Wunsch nach einem Multifunktionstisch näher zu kommen, plant die Gruppe ein gemeinsames Fest mit „Flohmarktcharakter“ im Herbst.

Im östlichen Spessartviertel haben sich 17 Kinder und Jugendliche indessen dem sogenannten „Innenohr“ gewidmet. Im Bildungshaus sammelten sie Ideen, wie man die 4.000 Quadratmeter große Brachfläche sinnvoll nutzen kann. Dabei diskutierten die Teilnehmenden angeregt. Und auch im Nachhinein konnten sie es kaum erwarten, mit dem Beteiligungsprojekt weiter zu machen.

Als der größte Wunsch der Jugendlichen kristallisierte sich dabei ein Fußballplatz heraus. Da sich dieser jedoch rechtlich auf dem Areal nicht umsetzen lässt, mussten sie davon wieder Abstand nehmen. Stattdessen soll dort nun eine „Teqball-Platte“, eine moderne Art von Tischtennisplatte, aufgestellt werden.

Teqball ist eine 2015 erfundene Sportart, die Spielelemente von Tischtennis, Fußball und Volleyball kombiniert. Durch die Kombination von Fußball und Tischtennis erfüllt die Teqball-Platte den dritten Wunsch auf der Liste der Gruppe und wird gleichzeitig ihrem Traum von einem Fußballplatz zumindest ein Stück weit gerecht.
 red