Nach italienisch wird am 16. August jamaikanisch gekocht Nach eineinhalb Stunden stand im Göpfert-Haus das Menü auf dem Tisch

Ein Risotto mit Trüffelcreme, Parmigiana di melanzane, Involtini di Vitello und als Nachtisch Mascarpone mit Früchten im Glas standen beim jüngsten Kochabend des Vereins „Zusammenleben der Kulturen“ auf dem Speiseplan. Foto: Kammermeier

Dietteznbach (tsk) „Übung macht den Meister!“, das gilt auch für Hobbyköche. Eineinhalb Stunden nachdem sich mehr als ein Dutzend am Kochen der internationalen Küche Interessierte im Göpfert-Haus eingefunden hatten, war das Menü schon bereit, aufgetischt zu werden.

„Die große Schwierigkeit ist heute das Zählen der Personen“, jammerte ein Mitkoch, der zwischen Küche und Nebenraum, in dem gegessen wird, hin und herflitzte und versuchte herauszubekommen, ob an der langen Tafel 16 oder 17 Gedecke aufgetragen werden müssen.

Da ihm noch einige Kollegen beim Zählen behilflich sein wollten, wwurde es auch nicht leichter die Übersicht zu gewinnen. Schließlich bewegten die sich ebenfalls emsig zwischen den Räumen. Irgendwann stand fest: 16 Personen kommen heute in den Genuss der italienischen Küche.

Ein Risotto mit Trüffelcreme, Parmigiana di melanzane und als Nachtisch Mascarpone mit Früchten im Glas standen auf dem Speiseplan.

„Wir haben vor fast genau einem Jahr schon mal italienisch gekocht“, erklärte Lothar Kämmer, der das Angebot des Vereines „Zusammenleben der Kulturen“ leitet. „Ja, deswegen geht es heute auch so gut und schnell!“, meinte ein Teilnehmer. Gerd Wendtland war auch dabei. Er schwang in der Küche ein scharfes Messer und bereitete Involtini di vitello zu. Nachdem er später die ersten Bissen eines Auflaufes probiert hatte, rief er Kämmer, der am anderen Ende der Tafel saß zu: „Schick mir bitte schnell das Rezept! Am Sonntag muss ich das unbedingt machen!“

Dass in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig Kochinteressierte ihrem gemeinsamen Hobby frönen, haben sie ihm zu verdanken. „Ich überlegte damals: was verbindet die Kulturen? Neben Musik und Literatur dachte ich mir: gemeinsam kochen!“ Doris Ohls war t zum ersten Mal da. Am Tag zuvor hatte sie in der Zeitung davon gelesen und sich spontan angemeldet. Seit acht Jahren lebt sie in Dietzenbach. Sie fährt jährlich an den Gardasee und wünschte sich besser italienisch zu sprechen. „Dann könnte ich das Essen in der Landessprache bestellen“, meinte sie. Aber italienisch kochen ist auch schon mal ein guter Anfang.

Der Kreisstädter Hans Benz gehört mit seiner Frau Viola zu den „Wiederholungstätern“. „Ich bin jedes Mal überrascht, wie aus einem anfänglichen Chaos in der Küche etwas so Wohlgeordnetes entsteht und wie alles so hervorragend schmeckt“, sagte er. Ulrike Sander sah man an, dass ihr das Event gefällt. „Auch wenn einem das Essen von der Stilrichtung vielleicht nicht so zusagt, so ist doch jeder Abend ein Höhepunkt. Wir sind alle immer mit so viel Spaß bei der Sache. Und auch mit dem Aufräumen klappt es immer!“, lobte sie. Sie bereitete zusammen mit Güljan Kowol eine Tomatensoße zu. Noch beim Nachtisch war sich Kämmer unsicher, was beim nächsten Termin, am 16. August gekocht wird. „Jamaikanisch?“, fragte er in die Runde. Ein begeistertes „Ahhh!“ und „Oooh!“ bedeutete uneingeschränkte Zustimmung.

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