Einmal im Monat lädt Lothar Kämmer zum Kochen ins Göpfert-Haus Einmal „Tote Tante“, bitte

Zuerst wird gemeinsam geschnippelt und gekocht, danach wird gemeinsam gegessen. Beim Kochen des Vereins Zusammenleben der Kulturen steht immer eine andere Küche im Fokus. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Von einer kleiner Gruppe Kochbegeisterter wurde unlängst im Göpfert-Haus in der Weiherstraße 24 „Tote Tante serviert“. Wer sich jetzt gruselt oder gar entsetzt, und den Impuls verspürt, unverzüglich die Polizei zu informieren, kann sich entspannen: „Tote Tante“ ist die Bezeichnung für ein Schokoladendessert aus Norddeutschland. Ein ziemlich leckeres sogar.

Einmal im Monat, außer im Dezember, lädt Lothar Kämmer vom Verein Zusammenleben der Kulturen in die Küche des Göpfert-Hauses ein. Gemeinsames brutzeln, fleißiges Zutaten schnippeln und unermüdliches Rühren in der Schüssel oder dem Kochtopf ist dann angesagt. Hinterher geniest man in geselliger Runde das Zubereitete. Die Teilnehmer erproben sich jedes Mal an einem neuen kulinarischen Mehrgangmenü. Spezialitäten aller Herren Länder stehen auf dem Speiseplan. Kochte man sich die vergangenen Male durch die ägyptische, die jamaikanische, sri lankische, arabische, syrische oder südtiroler Küche, war diesmal die Norddeutsche angesagt. Dass keine Kochanfänger die Lauchsuppe mit Nordseekrabben, das Carpaccio vom Harzer Käse, und die Senf-eier zubereiteten und servierten, bewies das schmackhafte Ergebnis. Und dass sie damit Wilhelm Buschs Spruch „Es wird mit Recht ein guter Braten, gerechnet zu den guten Taten“ beherzigten, davon zeugte der schmackhafte Hauptgang Pannfisch. Der, wenngleich kein klassischer Braten, so doch ein gebratener Fisch war. Bettina Schubert aus Mühlheim gehört quasi fest zur kochlöffelschwingenden Crew, da sie regelmäßig und mit viel Spaß teilnimmt. Sie gerät ins Schwärmen, wenn sie an die zurückliegenden Termine denkt „Das schmeckt jedes Mal fantastisch!“, erklärt sie und lobt zudem das nette Ambiente. Die lockere Atmosphäre und das Anstehen am „Buffet“ erinnern sie gar an Urlaub. Als noch größeres Lob darf ein spontan geäußertes „Hier schmeckt es mindestens so gut wie im Kronenschlösschen“ während des Essens verstanden werden. Damit ist das Viersterne-Gourmetrestaurant in Eltville gemeint. Die Dietzenbacherin Kerstin Kopplin ist hin und weg vom Carpaccio vom Harzer Käse, hat aber noch einen Änderungsvorschlag: „Ich werde es mal mit Apfelwein anmachen“. Während des Essens entwickeln sich spannende Unterhaltungen. Die Teilnehmer zählen von Wanderungen im Ausland. Dabei erfährt man viel Wissenswertes über fremde Ländern. „Essen bildet!“ sagt jemand. Das gemeinsame Kochen führt Menschen, die sich noch nicht kannten, schnell zueinander. Chefkoch Kämmer scheinen die guten Ideen für weitere Kochabende nicht auszugehen. Die Idee einen Art „Dekoabend“ für schönes Anrichten von Speisen durchzuführen, hat sich spontan in seinem Kopf festgesetzt. Wie sagte der griechische Philosoph Epikur: „...(der Weise) aber entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für den Wohlgeschmack...“ und das Auge isst ja bekanntlich mit.

Die Tote Tante kann auch als Getränk zubereitet werden:

Zutaten für die Tote Tante zum Trinken

500 ml Milch, 100 g Zartbitterschokolade, 1 Becher Sahne, 8-10 cl brauner Rum

Zubereitung: 1. Die Milch kurz aufkochen und auf kleinster Flamme warm halten. 2. Dann die grob gehackte Schokolade hinzufügen und unter Rühren in der Milch auflösen.

3. Den Kakao in eine große Tasse füllen, jeweils 4 bis 5 cl braunen Rum hinzufügen mit einer dicken Schicht Schlagsahne abdecken.