Die Geistlichen der Pfarrgemeinde St. Martin, der Christus-Gemeinde und der Martin-Luther-Gemeinde erinnern gemeinsam an die schrecklichen Ereignisse vor 80 Jahren, bitten um Vergebung von Schuld in Vergangenheit und Gegenwart und beten für alle Verfolgten.
Im Anschluss an die Andacht wird Martin-Luther-Gemeinde-Pfarrer Uwe Handschuch eine Einführung in die Ausstellung „Martin Luthers Sündenfall gegenüber den Juden“ geben, die im Ostflügel der Waldkapelle zu sehen ist. Der Reformator war in seinem Verhältnis zum Judentum ganz ein Kind des Mittelalters, untermauerte durch seine Bibelauslegung seine antijudaistische Grundhaltung noch. Gegen Ende seines Lebens veröffentlichte er Schriften, in denen er aggressiv gegen Juden hetzte und zum Verbrennen der Synagogen aufrief. Die Rezeption besonders seiner späten „Judenschriften“ erlebte dann zur Zeit des Nationalsozialismus einen schrecklichen Höhepunkt, teilt die ACK mit.
Die Ausstellung „Drum immer weg mit ihnen“ – Luthers Sündenfall gegenüber den Juden“ ist noch bis 23. November in der Waldkapelle zu sehen. Immer vor den Sonntagsgottesdiensten der Luther-Gemeinde sowie montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr und Mittwoch von 14 bis 16 Uhr. Sonderöffnungszeiten und Führungen für Schulklassen sind nach Vereinbarung unter der Rufnummer S 06074 23518, möglich.