OGV Dietzenbach feiert Apfelblütenfest im Hessentagspark Fachsimpelei über Boden und Pflanzen

Imkern beim Obst- und Gartenbauverein: Hans-Peter Schäfer, Ausbilder beim Imkerverein Maingau, Jung-Imkerin Samira Poppe und OGV-Mitglied Gisela Schiratis-Erlat (von links) schauen nach den zehn Bienenvölkern auf dem OGV-Gelände. Bild: Barbara Scholze

Dietzenbach – Eine Allee mit Bäumen in voller Blüte, sorgsam vorbereitete Beete, die auf die ersten Gemüsepflänzchen warten, dazu Frühblüher, umrandet von Buchsbaumanpflanzungen in aller Pracht: Wenn der Obst- und Gartenbauverein (OGV) auf sein Gelände im Hessentagspark einlädt, gibt es viel zu bestaunen. Entsprechend fanden auch zur neuesten Auflage des Apfelblütenfests zahlreiche Gäste ihren Weg in den Garten. Schon nach kurzer Zeit waren die meisten Sitzgelegenheiten vergeben, an den Ausgabestellen für Essen und Getränke bildeten sich gar kleine Warteschlangen.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz und die Besucher sind begeistert, dass wir das Fest endlich wieder anbieten können“, sagt Vereinsvorsitzender Reinhard Hagen. Seit Wochen schon haben die Hobbygärtner sich besonders ins Zeug gelegt, um das Gelände herzurichten. Nicht nur für den Festtag. Es heißt auch warten auf die sogenannte kalte Sophie, die ab Mitte Mai die Auftritte der Eisheiligen beendet und buntes Blühen möglich macht.

Von den Besuchern bewundert, haben aber die Apfelbäume bereits kleine rosa-weiße Knospen geöffnet. Darüber hinaus gibt es Kirsch-, Quitten- und Zwetschgenbäume. Dabei soll die Blüte auch dort eine besondere sein. „Wir haben statt Rindenmulch in diesem Jahr Blühsamen ausgestreut“, kündigt Hagen die erwartete Farbenpracht an.

„Vor eineinhalb Jahren haben wir 14 neue Bäume gesetzt“, erzählt der Vorsitzende weiter. Schließlich sei das Gelände im Stil eines Lehrgartens bereits im Jahr 2001 angelegt worden und bedürfe kontinuierlich der Pflege. An dem sonnigen Festtag zwar noch nicht sichtbar, aber bereits geplant und angelegt sind weitere Anpflanzungen. Auch ein Tomatenhaus und Hochbeete sollen bis zum Sommer Früchte tragen. „Wir setzen Zucchini, Paprika, Bohnen und Lauch, die verschiedensten Kräuter und Salate“, erzählt Hagen. Für Buntes sorgen Narzissen und Osterglocken, später kommen Dahlien und Rosen dazu. In guter alter Dietzenbacher Tradition pflegen die Gärtner auch einen kleinen Weinberg, der je nach Wetterlage etwa 50 bis 150 Flaschen pro Jahr erbringt.

Jeden Donnerstagvormittag treffen sich die OGVler zum Arbeitseinsatz. „Hier darf jeder anpflanzen, was er will und später auch ernten, er muss halt nur für die Pflege sorgen“, sagt Hagen. Im Anschluss an die Arbeit setzt sich das Team zum gemeinsamen Mittagessen zusammen. Natürlich mit entsprechender Fachsimpelei über Boden und Pflanzen. Einen grünen Daumen bringt fast jeder der Hobbygärtner mit, darüber hinaus gehören mit Stefan Werkmann und Christoph Köhler zwei Fachwarte zum Verein, die von professioneller Seite aus Tipps beisteuern. Etwa zur biologischen Schädlingsbekämpfung oder dazu, welche Pflanzen sich gut vertragen und welche man lieber nicht als Nachbarn zusammensetzen sollte.

Die Gelegenheit, Rat einzuholen, ist auch am Apfelblütenfest gerne genutzt, so hat eine Besucherin eine Handvoll Blätter einer Pflanze mitgebracht, die nicht sehr gesund aussehen. „Aber ich konnte ihr den Befall erklären und aufzeigen, was sie dagegen tun kann“, erzählt Hagen.

Etwas erfahren können die Besucher ebenso über die zehn Bienenvölker, die am Rand des Geländes einen ruhigen Platz gefunden haben. Dort informiert der Imkerverein Maingau nicht nur, er bietet beim OGV auch eine einjährige Ausbildung an. Von März bis Oktober treffen sich die Neu-Imker einmal in der Woche für Theorie und Praxis.

Etwas mehr als 160 Mitglieder hat der OGV aktuell. „Allein vergangenes Jahr sind zehn neue Teilnehmer eingetreten“, freut sich der Vorsitzende, der sich von Kindesbeinen an immer schon der Leidenschaft Garten gewidmet hat. Das liege wohl zum einen an dem allgemeinen Trend zum Arbeiten in der Natur, aber ebenso an der guten Gemeinschaft, die beim OGV gepflegt wird. „Ich glaube, wir fühlen uns hier wohl miteinander und haben viel Spaß.“
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