ADFC veranstaltet in Dietzenbach Codieraktion für Drahtesel Fahrraddieben das Leben schwerer machen

Mit ihren regelmäßigen Codieraktionen wollen Mitglieder des Ortsvereins Dietzenbach des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs dazu beitragen, Fahrraddieben das Leben zu erschweren und sie im besten Fall davon abzuhalten, Fahrräder zu stehlen. Foto: Wittekopf

Dietzenbach (bw) – Etwas mehr Sicherheit haben und den Langfingern das Leben schwerer machen, dass möchte wohl jeder, der ein wertvolles Fahrrad sein eigen nennt. Denn die Chancen, sein Fahrrad bei einem Diebstahl zurückzuerhalten, sind bescheiden. Gerade die heutigen E-Bikes, sind ein begehrtes Diebesgut. Eine Möglichkeit, sein Fahrrad zu schützen, bietet deshalb der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club-Dietzenbach (ADFC) jedes Jahr im Rahmen der Fahrrad-Codierung an, diesmal mit der Unterstützung des Radshop Dietzenbach an der Hammansgasse.

Unterstützt wurde der ADFC durch einen Informationsstand der Polizei. Polizeioberkommissar Michael Henke beantwortete die zahlreichen Fragen der Bürger.

„Die häufigsten Fragen betreffen den Diebstahlschutz“, sagte er. „Welches Schloss ist am sichersten und am schwersten zu knacken?“ Aber auch Fragen, was nach einem Diebstahl zu tun ist, wurden gestellt.

Die Codierung, die in seiner jetzigen Form, von der Polizei Friedberg entwickelt wurde, ist ein eindeutiger Code, vergleichbar mit einem Fingerabdruck, aus dem der Besitzer und sein Wohnort hervorgehen. In diesem Code sind das Jahr der Codierung, das Autokennzeichen der Stadt, ein Gemeindecode, Straße und Hausnummer sowie die Initialen des Besitzers enthalten.

 Der Code wird mit einer Fräsmaschine wenige Zehntel-Millimeter tief in den Rahmen des Fahrrads eingraviert und kann nur durch Beschädigung des Rahmens entfernt werden. Diese Codierung macht das Fahrrad für Diebe unattraktiv, denn der Wiederverkauf wird deutlich erschwert und der Dieb kann leichter überführt werden. Darüber hinaus geben viele Fahrradversicherungen einen Beitragsrabatt von etwa zehn Prozent.

Das Angebot wurde von den Bürgern sehr geschätzt. Aber nicht nur aus Dietzenbach kamen die Radler: „Wir haben darüber in der Zeitung gelesen und sind aus Seligenstadt nach Dietzenbach geradelt“, sagten Alfred Grünewald und Heide Wedel. Sie sind sich sicher, dass die Codierung für ihre Räder einen höheren Diebstahlschutz bietet.

Die beiden Fahrradfreunde waren an diesem Tag nicht die einzigen, die sich anmeldeten, denn schon vor Beginn der Veranstaltung, bildete sich eine Schlange. Der 13-jährige Tim Schobner aus Frankfurt war mit seinem neuen Fahrrad angereist. Er besuchte seinen Opa in Dietzenbach und ließ sein Fahrrad heute codieren. Nur eine Kleinigkeit fehlte, denn vor dem Codieren muss jeder nachweisen, dass es auch sein Fahrrad ist. Tim hatte den Kaufbeleg nicht dabei. Doch auch hier war Hilfe parat, denn Polizeioberkommissar Henke stellte anhand der Fahrgestellnummer kurzerhand fest, dass Tims Fahrrad nicht als gestohlen gemeldet war. Damit war alles klar und das Fahrrad konnte, wie auch die ungefähr 30 anderen Räder, an diesem Tag codiert werden.

Genaue Prüfung und Ausführung

Die Codierung, für die der ADFC zehn Euro nimmt, ist nicht einfach und wird vom ADFC sehr genau geprüft und ausgeführt. An der Anmeldung nahmen ADFC-Pressesprecherin Ute Sanders und Cordula Kroll zunächst die Personalien, die Fahrgestellnummer und eine Beschreibung des Fahrrads auf: E-Bike, Trekkingrad oder Mountain-Bike, Art der Gangschaltung, Anzahl der Gänge, Farbe, alles wurde erfasst. Auch wo das Rad gekauft wurde und sogar die Rechnungsnummer wurden in das Formular überführt. Dann wwurde die Nummer zusammengestellt und an den Fräser übergeben. Am Samstag übernahmen Rolf Niemand und Ali Mekadmi diese Aufgabe. Dazu wurde das Fahrrad aufgebockt und eine Führungsschiene befestigt. Rolf Niemand prüfte noch sicherheitshalber die Angaben im Formular, dann wurde der Code mit einer speziellen Fräse in den Rahmen des Fahrrads eingraviert. Nach ungefähr 10 bis 15 Minuten war alles erledigt.

Jetzt muss das Fahrrad nur noch registriert werden. Dazu bietet die Polizei die App „Fahrrad-Pass“ für iPhone und Android an. Weiter Infos findet man unter www.polizei-beratung.de.

Wer den Termin verpasst hat, sollte sich den 16. September schon mal im Kalender markieren. Denn dann findet die nächste Codierung statt, diesmal aber vor Oli’s Rad Bahnhof am Massayaplatz. Weitere Informationen unter www.adfc-dietzenbach.de